Colin Bell als neue Leitung für die DFB-Frauen im Gespräch
Frankfurt am Main – Nachdem Martina Voss-Tecklenburgs Zeit beim Frauenfußballteam abgelaufen ist, soll Horst Hrubesch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft übergangsweise auf die Olympia-Qualifikation vorbereiten. Indessen hält die Suche nach einer langfristigen professionellen Führung an. Aktuellen Spekulationen zufolge wird Colin Bell, der im deutschen Fußball tiefe Wurzeln geschlagen hat, als potenzieller Kandidat gehandelt. Die Sport Bild berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, dass Colin Bell, 62 Jahre alt, im Gespräch ist, die Nachfolge von HSV-Ikone Hrubesch anzutreten. Der ehemalige Rechtsverteidiger, der einen Großteil seiner Laufbahn in Deutschland verbrachte und auch nach dem Ende seiner aktiven Zeit 1989 bei Mainz 05 im Land blieb, hat seine Trainerlaufbahn bei TuS Koblenz begonnen und war später als Co-Trainer bei Größen wie Lorenz-Günther Köstner, Bernd Schuster und Peter Neururer beim 1. FC Köln tätig. Als ihn 1999 der Ruf von Dynamo Dresden ereilte, wurde er Cheftrainer in der damaligen Regionalliga Nordost, scheiterte jedoch knapp an der Qualifikation für die zweigleisige Regionalliga, woraufhin Dresden in die Oberliga abstieg und Bell das Team verlassen musste. Seine Karriere führte ihn weiter zu Stationen beim VfL Hamm/Sieg, Preußen Münster und der zweiten Mannschaft von Mainz, ehe er 2011 den Schritt in den Frauenfußball wagte. Dort etablierte er sich beim 1. FFC Frankfurt als eine feste Größe und konnte 2014 den DFB-Pokal für sich entscheiden. Als Trainer der irischen Frauen-Nationalmannschaft seit 2017 und inzwischen zuständig für das Team Südkoreas, hat er einschlägige internationale Erfahrung gesammelt. Bei der jüngsten Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland stand er mit den südkoreanischen Damen in einer Gruppe mit Deutschland, wo er mit seinem Team ein kritisches 1:1-Unentschieden gegen die DFB-Frauen erzielte, welches letztlich deren Ausscheiden zur Folge hatte. Trotz dieses Erfolges schied Südkorea als Gruppenletzter aus, was die Position von Bell dort in Frage stellt. Es bleibt abzuwarten, ob er demnächst wieder Fuß auf deutschen Boden setzt, obgleich sein aktueller Vertrag in Südkorea noch bis Ende 2024 läuft.