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Tumult um abwesende Nationalelf-Coach: Sie ist nicht mehr krank!

Seit Anfang September befand sich die Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) in Krankheit und konnte ihr Team aus diesem Grund nicht betreuen. Eine öffentliche Veranstaltung, die keinerlei Verbindung zum DFB hatte, während sie noch vermutlich krank war, brachte neue Einblicke in den Fall "MVT" - und stellte neue Fragen.

Anstatt in der Öffentlichkeit aufzutreten, die Voss-Tecklenburg in den vergangenen Monaten eher vermied, nahm sie Ende dieser Woche am Bayerischen Zahnärztetag teil und hielt dort einen Vortrag mit dem Thema "Schaffen um zu performen – Mein Change Management im Frauenfußball".

Voss-Tecklenburg löst somit, nach dem frühen WM-Aus, erneut heftige Diskussionen über ihre Zukunft bei der Frauen-Nationalmannschaft aus, indem sie an einer Konferenz teilnimmt, anstatt mit ihrem Team.

Tatsächlich sah sich die momentane Bundestrainerin gezwungen, eine Erklärung abzugeben! Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte die 55-Jährige: "Ich habe vom DFB seit 14 Tagen Erholungsurlaub genehmigt bekommen"

Herrmann Tecklenburg (75), ihr Ehemann, fügte hinzu, dass sie nicht mehr krank ist, "ansonsten wäre sie nicht am Zahnärztetag aufgetreten".

Erholungsurlaub seit 14 Tagen? Dies klingt wie ein klares Zeichen gegen ihre Zukunft als Bundestrainerin - schließlich wurde Horst Hrubesch (72) gerade einmal 15 Tage zuvor als Interimstrainer auf unbestimmte Zeit ernannt. Es ist unwahrscheinlich, dass der DFB zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass Voss-Tecklenburgs Krankmeldung am folgenden Tag enden würde.

Der Deutsche Fußball-Bund bestätigte gegenüber der dpa: "Martina Voss-Tecklenburg ist nicht mehr krankgemeldet und befindet sich seitdem im Erholungsurlaub. Ein gemeinsames Gespräch soll direkt nach dem Urlaub stattfinden".

Bereits am Freitag deuteten die DFB-Verantwortlichen bei der ersten Pressekonferenz mit Interimstrainer Hrubesch an, um welche Gespräche es gehen könnte.

Gibt es eine Rückkehr von Martina Voss-Tecklenburg zum DFB in einer anderen Rolle?

"Wir müssen für den Fall vorbereitet sein, dass es keine Rückkehr gibt", sagte beispielsweise Geschäftsführer Andreas Rettig (60), während Präsident Bernd Neuendorf (62) im Bezug auf die WM-Analyse meinte: "Ich habe ein klares Bild, aber das möchte ich erst mit Martina besprechen".

Gleichzeitig erklärte er: "Wir sind der Arbeitgeber von Martina Voss-Tecklenburg, und wir haben eine Verantwortung. Wir müssen und wollen, dass sie sich vollständig erholt. Das ist das Wichtigste, und deshalb warten wir geduldig, bis es soweit ist".

Die Tatsache, dass Voss-Tecklenburg ausgerechnet in derselben Woche, in der diese Aussagen getätigt wurden, einen Auftritt bei einer Konferenz hatte, löste im Netz Aufregung aus.

Reaktionen im Netz wie "Der DFB ist so glaubwürdig wie immer" oder "Etwas stimmt nicht, bitte Klarheit schaffen", waren auf X (früher bekannt als Twitter) zu finden. Viele Anhänger der deutschen Nationalmannschaft sind daher der Überzeugung, dass die Entlassung der Bundestrainerin bereits feststeht - die neuesten Erkenntnisse scheinen diese Theorie zu stützen.

Bereits am Freitag lieferte Rettig einen möglichen Hinweis auf ihre Zukunft: MVT gilt als Kandidatin für die momentan noch vakante Position des Frauendirektors beim DFB, und der Geschäftsführer erklärte, dass die betreffende Person am Prozess teilnehmen sollte. Ist dies eine Anspielung auf Voss-Tecklenburgs Abwesenheit?

Eines ist sicher: Der DFB wird die Heimlichtuerei um die 55-Jährige nicht mehr lange aufrecht erhalten können. Schon während der letzten Länderspielpause beklagten die Spielerinnen, wie sehr sie dieses Thema umtreibe.

Erstbericht vom 22. Oktober 2023, 12.02 Uhr; letztes Update: 15.21 Uhr.