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Gewaltvorwurf nur unter Druck bestätigt? Jérôme Boatengs Mutter rudert zurück!

Berlin – Über Jahre hinweg musste sich der frühere Bayern-Profi Jérôme Boateng (35) mit Anklagen wegen mutmaßlicher Gewalttätigkeit gegenüber Ex-Partnerinnen auseinandersetzen. Ein jüngster Bericht des Spiegel bringt überraschende Wendungen: Es scheint, als habe Boatengs Mutter die Anschuldigungen zunächst bekräftigt. Doch Martina Boateng (61) dementierte später am Abend und erklärte, sie sei dazu gedrängt worden. Rund drei Jahre nach dem tragischen Suizid von Kasia Lenhardt (†25) im Februar 2021, der durch eine öffentliche Verunglimpfung ihres Ex-Partners Jérôme Boateng und darauffolgenden Cyber-Mobbing ausgelöst wurde, gerieten Details ihrer von Gewalt gezeichneten Beziehung und Überlegungen, Anzeige gegen den Fußballspieler zu erstatten, durch den Spiegel ans Licht. Die Mutter des Sportlers soll diese Vorfälle nach Lenhardts Tod bestätigt haben, wenn man den Veröffentlichungen Glauben schenkt. "Mein Sohn hat Frauen seit Jahren psychisch wie physisch misshandelt, Kasia Lenhardt hat sich das Leben genommen, und dennoch will er keine Verantwortung für sein Handeln übernehmen", soll Martina Boateng in einer E-Mail an eine Anwältin im Berlin im März 2021 ausgesagt haben. Trotz innerer Konflikte habe sie sich schweren Herzens gegen ihren Sohn gewandt, so der Inhalt. Der Spiegel, der die Hintergründe seit dem Tod Lenhardts untersucht, ist im Besitz des besagten Dokuments.

Doch die Mutter von Jérôme Boateng revidierte ihre Aussagen jenes Abends gegenüber der BILD, indem sie Bestätigung und Druck zugab, jedoch anmerkte: "Diese Behauptung war nicht wahr!" Die Anwältin, der gegenüber Martina Boateng die E-Mail verfasste, vertrat eine andere Ex-Partnerin, Sherin S., die ebenfalls Mutter von Boatengs Kindern ist und in deren Sorgerechtsverfahren die E-Mail relevant wurde. Martina Boateng gab zu Protokoll, dass der Druck im familienrechtlichen Streit zu ihrer belastenden Aussage führte, um einer drohenden Heimunterbringung ihrer Enkelkinder entgegenzuwirken. Voll Reue erklärte sie: "Ich habe die Darstellung wider besseres Wissen abgegeben, da ich Angst um die Kinder hatte. Ich nehme meine Aussage zurück und muss bekennen, dass ich selbst niemals Zeuge von Gewalttätigkeit meines Sohnes gegen Frauen wurde."

Martina Boateng widerruft Aussage, dass Jérôme Boateng gewalttätig gegenüber Frauen sei

Sherin S. war jedoch nicht allein aufgrund des Sorgerechtsstreits mit Jérôme Boateng in einem Rechtskonflikt verwickelt; sie erstattete ebenfalls eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen ihn. Zunächst von einem Gericht für schuldig befunden, wurde das Urteil später allerdings von einer höheren Instanz aufgehoben. Eine neuerliche Verhandlung des Falls ist ab Juni 2024 anberaumt. Auch der Fall Lenhardt steht weiterhin unter Beobachtung: Bereits zu Lebzeiten des Models wurden Anzeigen wegen Körperverletzung durch Dritte gestellt. Die Ermittlungen ruhten zunächst im Sommer 2020, wurden nach ihrem Ableben jedoch wiederaufgenommen. Trotz fortlaufender Rechtsstreitigkeiten und Vorwürfe hält Jérôme Boateng seine Unschuld aufrecht. Aktuell scheint es, als stünde seine Familie, trotz der jüngsten öffentlichen Unterstützung durch seine Mutter, nicht einheitlich hinter ihm. Schon 2021 hatte sein Bruder Kevin-Prince (37) sich vom ehemaligen Bayern-Spieler abgewandt mit den Worten: "Ich schätze und respektiere das deutsche Gesetz. Ich verachte Gewalt gegen Frauen. Ich identifiziere mich nicht mit den Taten meines Bruders, weshalb ich keinen Kontakt mehr zu ihm pflege."

Am Freitagnachmittag äußerte sich Jérôme Boateng selbst auf Instagram und versprach mit den Worten "God's timing patience the truth coming" ("Gottes Timing, Geduld, die Wahrheit kommt") in seiner Story, dass weitere Wahrheiten ans Licht kommen werden. Kurz darauf folgte die Widerrufserklärung seiner Mutter. Ursprüngliche Meldung um 16.31 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.56 Uhr.