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Das Wunderkind Xavi Simons begeistert RB Leipzig mit seinen Toren

Leipzig/Bern - Sein Trikot ist bereits ein Top-Seller bei den Anhängern, Trainer Marco Rose (47) sieht in ihm den "Prototypen" und für das Team ist er der Spieler, der den Unterschied macht: Xavi Simons (20), der Neuzugang von RB Leipzig , spielt hervorragend und lässt den schmerzhaften Abgang des Torschützenkönigs Christopher Nkunku (25) vergessen.

Am Dienstag (18.45 Uhr/DAZN) erlebt Simons sein Debüt in der Champions League und soll RB im historischen Wankdorfstadion gegen die Young Boys Bern zu einem hervorragenden Auftakt in der Gruppenphase verhelfen.

"Er ist ein sehr bodenständiger Mann, der seine Ziele kennt", erklärte Manager Max Eberl (49). "Er hat einen etwas anderen Weg als andere gewählt. Aber bisher waren seine Entscheidungen immer sehr klug."

Es war klug von Eberl, sich im Sommer um Simons zu bemühen, obwohl die Erfolgschancen zunächst gering eingeschätzt wurden. Der Deal hatte seinen Preis: Simons ist nur ausgeliehen von Paris Saint-Germain - ohne die Möglichkeit, ihn zu kaufen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Simons ein weiteres Jahr in Leipzig verbleibt, sinkt mit jeder ausgezeichneten Leistung. In vier Bundesliga-Spielen erzielte der erst 20-jährige drei Tore und bereitete vier weitere vor. Dieses Niveau erreichte nur Nkunku, der an den FC Chelsea verkauft wurde.

"Es ist eine Freude zu sehen, wie er bestimmte Situationen meistert", lobte Kapitän Willi Orban (30). Und auch Routinier Emil Forsberg (31), technisch ebenfalls hochbegabt, meint, Simons "sollte bloß so weitermachen".

5,1 Millionen Follower auf Instagram

Die Karriere des niederländischen Spielers ist definitiv außergewöhnlich. Aber was ihn besonders hervorhebt, ist, dass er zu den wenigen Top-Talenten gehört, die die hohen Erwartungen erfüllen, die man als Jugendliche in sie setzt. Bereits mit sieben Jahren wechselte er zum FC Barcelona, wo er Kapitän mehrerer Juniorenteams wurde. 2019 folgte der nicht ganz leise Wechsel nach Paris, wo er zwei Jahre später mit 17 sein Debüt in der Erstliga gab.

Doch Simons konnte sich nicht vollständig im Pariser Star-Ensemble durchsetzen, daher wechselte er zur PSV Eindhoven. Ein kluger Rückzug, der Simons nicht nur voranbrachte, sondern ihn sogar zur WM nach Katar führte.

Seine Karriere als Dribbler ist auch ein Produkt der modernen Zeit. Simons war schon ein Star, als er noch in der Jugend von Barça spielte - und das auf Social Media. Bereits mit 14 hatte er eine Million Follower auf Instagram.

Mittlerweile hat er 5,1 Millionen Follower, was fast das Dreifache von RB Leipzig und das Doppelte von Timo Werner (27) ist. Es ist bemerkenswert, wie Simons mit diesem Rummel um sich herum umgeht. Andere Talente sind daran schon gescheitert.

"Meine Familie ist das Wichtigste für mich"

"Wenn das Gefühl stimmt, sollte man die Gelegenheit nutzen - und deshalb bin ich hier", äußerte Simons über seinen Wechsel nach Leipzig.

Trainer Rose erklärte im "Kicker", warum er und Eberl unbedingt wollten, dass Simons bei ihnen spielt: "Für das, was wir mit unserem Spiel erreichen wollen, ist er fast ein Prototyp. Er hat Freude am Ballbesitz und an der Zweikampfführung, zeigt großen Energieeinsatz mit und ohne Ball und ist dazu ein begnadeter Fußballer."

Sein Torjubel, bei dem er zum Anruf gestikuliert, ist mittlerweile genauso bekannt wie seine Fußballkunst. Dieser Jubel ist seinem Bruder und seiner Schwester gewidmet. "Ich zeige auf die Kamera, um meinen Geschwistern zu signalisieren, dass ich an sie denke. Meine Familie ist das Wichtigste für mich", sagte Simons.

Natürlich hofft man auch am Dienstag im Wankdorfstadion auf mindestens einen solchen Anruf-Jubel.