Marketing-Maßnahme mit Tiefgang: Ex-Bayer Leverkusen Funktionär sichert „Vizekusen“ als Marke
In Düsseldorf fiebert Wolfgang Holzhäuser (74), ehemals Teil der Führungsebene bei Bayer Leverkusen, dem möglichen Gewinn der ersten Deutschen Meisterschaft mit Bayer Leverkusen am kommenden Sonntag entgegen, als wäre er noch immer in der BayArena. Trotz seiner langjährigen Verbundenheit zum Club, den er 19 Jahre lang unterstützte, glaubt er nicht, dass Leverkusen erneut alle Saisonziele verfehlt und wie im Jahr 2002 in allen Wettbewerben den zweiten Platz belegt. "Eine Wiederholung dessen sehe ich nicht kommen. Der Titel liegt allerdings noch nicht sicher in unserer Hand", so der ehemalige Geschäftsführer, der nach dem dreifachen zweiten Platz im Jahr 2002 die Initiative ergriff, den Ausdruck "Vizekusen" zu patentieren. Ein Schritt, der laut Holzhäuser nicht als Selbstironie gedacht war. Er wollte verhindern, dass die Boulevardpresse und Vermarkter "Vizekusen" für Kampagnen, T-Shirt-Verkäufe und ähnliches nutzen. "Das war eine Maßnahme zum Schutz der Marke", erklärte Holzhäuser der Deutschen Presse-Agentur. Trotz der Rivalitäten hält er das Team von 2002 möglicherweise für das stärkste, das Bayer Leverkusen je hatte, auch wenn er einräumt, dass solche Vergleiche schwer anzustellen sind. Er zusammen mit Reiner Calmund (75), dem ehemaligen langjährigen Manager von Bayer, sieht sich heute nicht als Teil des aktuellen Erfolgs des Clubs. Dennoch betont er, dass jeder zur Entwicklung des Vereins beigetragen hat. Doch an den heutigen Erfolgen haben zu 99,9 Prozent diejenigen Anteil, die aktuell führende Rollen einnehmen, wie z.B. Simon Rolfes, der laut Holzhäuser hervorragende Arbeit leistet. Holzhäuser, der noch im Amt war, als Rolfes zu Bayer kam, zeigt sich als wahrer Fan, indem er für das Spiel am Wochenende seinen Urlaub unterbricht und hofft, in Leverkusen inkognito mitfiebern zu können. "Meine Begeisterung für den Club ist auch nach all den Jahren ungebrochen", bekennt Holzhäuser.