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Nach scharfer Kritik an Füllkrug: Werder-Chef rügt Top-Stürmer!

Bremen - Die neue Bundesliga-Saison hat noch nicht begonnen, doch die Stimmung am Weserufer ist bereits angespannt. Nach dem peinlichen Pokal-Aus des SV Werder Bremen gegen Viktoria Köln, kritisierte der DFB-Torjäger Niclas Füllkrug (30) das Team und erhielt dafür eine Gegenreaktion vom Vereinsboss.

"Wir haben wieder unserem Ruf entsprochen und schlecht verteidigt. Unser Verteidigungsverhalten war lächerlich", klagte der SVW-Angreifer, direkt nach der späten 2:3-Niederlage im Kölner Sportpark Höhenberg.

Obwohl der Top-Stürmer selbst zum vorübergehenden Ausgleich traf und sein brillanter Partner Marvin Ducksch (29) ebenfalls ein Tor erzielte, leistete Die Offensive - mit einigen Abstrichen - ihren Beitrag. Dennoch war die Abwehr mehrmals fehlerhaft.

Auch den frühen Platzverweis für Innenverteidiger Amos Pieper (25) kommentierte Füllkrug unverblümt: "Wie klug es war, sich die rote Karte in der Mittellinie zu holen, ist fragwürdig."

Die öffentliche Schelte kam bei Werders Leiter Lizenzbereich Clemens Fritz (42) ganz und gar nicht gut an.

"Wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Die Offensive sollte nicht die Defensive und sie nicht die Offensive kritisieren", tadelte der ehemalige Profi seinen Top-Stürmer im Gespräch mit der Bild-Zeitung.

Allerdings konnte er eine kleine Stichelei in Richtung des Torjägers nicht zurückhalten: "Wir müssen unser Defensivverhalten im Team und individuell verbessern. Jeder sollte sich selbst kritisch betrachten."

Wird Niclas Füllkrug Werder Bremen diesen Sommer noch verlassen?

In einem Interview mit der Deichstube legte der 42-Jährige Werder-Boss nach: "Es wäre vornehmer gewesen, wenn er es intern angesprochen hätte, insbesondere in seiner Rolle als Vizekapitän."

"Wir haben sowohl individuelle als auch mannschaftliche Fehler gemacht. Natürlich müssen wir Kritik akzeptieren, aber es ist wichtig, dass niemand sich dabei herausnimmt", mahnte Fritz.

Die öffentliche Auseinandersetzung wird den laufenden Verhandlungen zwischen dem Verein und seinem Star-Stürmer wahrscheinlich nicht zugutekommen.

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss, ob Füllkrug seinen Vertrag in der Hansestadt verlängern wird oder die Grün-Weißen vor dem 1. September verlässt.

Auf die Frage, ob das bittere Pokal-Aus und die verzögerte Behandlung der offenen Kaderfragen seine Entscheidung beeinflussen würden, zögerte der neunmalige Nationalspieler laut Bericht der Deichstube lange.

Letztendlich kreuzte er die Arme hinter dem Kopf und sagte: "Das kann ich jetzt nicht sagen." Dies klingt für die Bremer nicht besonders vielversprechend, und auch eine sportliche Besserung scheint nicht garantiert zu sein.

Zum Bundesliga-Start empfängt Werder am Freitag (20.30 Uhr) den FC Bayern München mit ihrem Top-Neuzugang Harry Kane (30) im Weserstadion.