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Toni Leistner von Hertha spricht über mögliches Karriereende und seine größten Unannehmlichkeiten

Berlin - Ein Wiederaufstieg von Hertha BSC scheint diese Spielzeit außer Reichweite, ein Umstand, den ebenso Kapitän Toni Leistner, 33 Jahre alt, vorerkennt. Für den erfahrenen Innenverteidiger ist die Hoffnung auf eine Rückkehr in die erste Liga weitestgehend aufgegeben. "Unsere Niederlage bei St. Pauli hat uns verdeutlicht, dass es sinnlos ist, weiterhin vom Aufstieg zu träumen", äußerte er gegenüber der "Bild"-Zeitung. Ähnlich wie im ersten Aufeinandertreffen hatten die Berliner gegen den Tabellenführer keine Chance. Trotz einer stärkeren Leistung und einem überzeugenden 5:2-Sieg gegen Schalke bleiben die Möglichkeiten, sich ernsthaft im Rennen um den Aufstieg einzureihen, minimal. Hertha BSC steht vor dem 27. Spieltag auf dem neunten Platz, mit einem Abstand von sieben Punkten zu einem möglichen Relegationsplatz. Die Mannschaft hatte durchaus Chancen, sich nach einem schwachen Saisonstart und auch in der zweiten Hälfte in eine bessere Position zu bringen, hat diese jedoch nicht genutzt. "Jedes Mal, wenn es die Möglichkeit gab, uns an die Spitze zu setzen, haben wir die Spiele völlig falsch und zerstörerisch angegangen. Das ist besonders schmerzhaft," beschreibt Leistner die Situation.

Dazu kam ein enttäuschendes Ausscheiden aus dem Pokal gegen ein strauchelndes Kaiserslautern. Diese Niederlage fiel in eine Zeit, in der das Team sowohl den Tod ihres Präsidenten Kay Bernstein (†43) verarbeiten musste als auch von einer Krankheitswelle heimgesucht wurde. "Das Ausscheiden im Spiel gegen Lautern, gegen ein so verunsichertes Team, hat sehr wehgetan. Besonders bitter war es zu sehen, dass wir im Halbfinale gegen einen Drittligisten hätten spielen können. Das war wie ein Stich ins Herz," führte Leistner weiter aus. Der Vertrag des ehemaligen Union-Spielers läuft zunächst bis zum Sommer 2025, mit einer Option auf eine zusätzliche Saison. Fast mit 35 Jahren nähert sich Leistner dem Ende seiner Karriere: "Nach der folgenden Saison werde ich 17 Jahre Profifußball hinter mir haben, was ausreichend sein dürfte. Ich möchte meinen Vertrag bei Hertha erfüllen, und sollte das Optionsjahr in Kraft treten, werde ich auch dieses mit voller Einsatzbereitschaft wahrnehmen. Anschließend wird es Zeit, in die nächste Lebensphase zu starten," erläuterte Leistner seinen Plan. Bedeutet: Der frühere Union-Akteur beabsichtigt, seine Laufbahn bei den Blau-Weißen zu beenden. Jedoch verlief die jüngste Zeit auch für den Mannschaftsführer nicht optimal. Bei der Partie gegen St. Pauli wurde er von Pal Dardai (48) zur Halbzeit ausgewechselt, und gegen Schalke verbrachte der Verteidiger die gesamten 90 Minuten auf der Ersatzbank. "Trotz allem bin ich im Training voll engagiert. Ich habe in meiner Karriere bereits schwierigere Zeiten, besonders zu Beginn, überstanden. Verglichen damit ist das aktuelle keine große Herausforderung", stellte der 33-Jährige fest.