Dynamo Dresden: Warum sie gegen Top-Teams in der Defensive nachlassen
In der vergangenen Saison überzeugten Dennis Borkowski (22) und Jakob Lemmer (24) noch mit ihrer Schnelligkeit, doch mittlerweile werden sie erst spät im Spiel eingewechselt und schaffen es nicht mehr, an den sich verlangsamenden Gegnern aus Regensburg vorbeizukommen. Es zeigt sich ein ernstes Problem bei Dynamo Dresden: Spieler leiden unter Krämpfen und andere sind gegen Ende des Spiels zu erschöpft, um effektiv zu sein. Es mangelt an Grundlagenausdauer und Kondition, was die nötige Wettkampfstärke und Explosivität im Endspurt der Spiele vermissen lässt. Eine bezeichnende Statistik unterstreicht dies: Dynamo hat in der Schlussphase der Spiele, ab der 75. Minute, zwölf Gegentore erhalten – ein Negativrekord unter den Top-Teams. Zwar spielten externe Faktoren wie das Pokal-Halbfinale und das Wetter beim 1:1 in Regensburg eine Rolle, doch die Problematik scheint tiefer zu liegen, wie auch Interimstrainer Heiko Scholz (58) einräumt, der ungenutzte Kontermöglichkeiten und multiple kraftbedingte Schwachstellen im Team benannte. Besonders auffällig waren die nachlassenden Kräfte bei Luca Herrmann (25) und Stefan Kutschke (35), die in entscheidenden Momenten krampfbedingt nicht voll durchziehen konnten.
Anpassung der Gegner verstärkt Dynamos Probleme
Die nachlassende Leistungsfähigkeit Dynamos in den Schlussminuten hat sich mittlerweile herumgesprochen. Unter Trainer Markus Anfang (49) lag der Fokus auf Ballbesitzfußball, was zwar einerseits den Gegner ermüdete, andererseits aber dazu führte, dass physische Aspekte vernachlässigt wurden – Aspekte, die gerade in der 3. Liga von großer Bedeutung sind. Je mehr sich die Gegner auf Dynamos Spielweise einstellten und Druck ausübten, desto deutlicher wurden die konditionellen Defizite. Ingolstadts Trainer Michael Köllner (54) brachte es auf den Punkt, indem er erklärte, durch konstantes Stressen könne man Dresden zu mehr Laufarbeit zwingen, womit das Team nicht umgehen könne. Dieses Muster setzte sich fort und offenbarte sich einmal mehr im Spiel gegen Regensburg, wo Dynamo nicht mehr dagegenhalten konnte.