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Dynamo warum so leistungsschwach? "Möglicherweise mangelt es am Ende an der nötigen Kraft in den Beinen"

Dresden - "Man erkennt nun, dass Markus Anfang keineswegs allein verantwortlich war." So oder so ähnlich lauteten zahlreiche Kommentare von Dynamo-Fans nach der 0:1-Niederlage gegen Verl in den sozialen Medien. Irrtum! Jetzt offenbaren sich die eigentlichen Probleme und wie vieles grundlegend schiefgelaufen ist. Eine fehlende Kampfmentalität, Konditionsprobleme und mangelnde Schnelligkeit lassen sich in nur zwei Spielen unter Heiko Scholz (58) nicht korrigieren. Insbesondere die letzten 20 Minuten gegen Regensburg und das gesamte Spiel gegen den SCV haben deutlich gemacht, dass es den Dynamos an Wettkampfhärte, Geschwindigkeit und der Stärke fehlt, Spiele zum Ende hin zu entscheiden oder zu verteidigen. Ein markantes Beispiel hierfür ist Jakob Lemmer (26). Als er vor 16 Monaten aus Offenbach nach Dresden wechselte, war er agil, umspielte seine Gegner und brachte frischen Wind ins Spiel. Und nun? In Regensburg kam Lemmer in der zweiten Halbzeit ins Spiel und konnte nicht an Alexander Bittroff (35) vorbeiziehen, der bereits von Anfang an spielte und auch schon während seiner Zeit in Chemnitz (2016 - 2017) nicht für seine Schnelligkeit bekannt war. Erneut geschah dies in Verl. Er soll keinesfalls als Sündenbock hingestellt werden, ganz sicher nicht als der einzige Grund für die Schwierigkeiten. Doch an ihm - und vielleicht ebenso an Dennis Borkowski (22) - lässt sich das Problem besonders deutlich erkennen. Wie viele Profis erlebte er unter Anfang einen Stillstand.

Dynamo Dresden: Noch zwei Spiele bis zum Saisonende

Woran liegt die fehlende Spritzigkeit? "Gute Frage", grübelt Lemmer. Ist es eine reine Kopfsache oder gibt es tiefere Ursachen? "Sicherlich spielt der Kopf eine Rolle. Die Gegner stellen sich gut auf uns ein, wissen um unsere Stärke über die Außen, decken uns doppelt oder sogar mit drei Spielern", erklärt der 24-Jährige. "Das hat Auswirkungen auf die Psyche, es ist belastend. Vielleicht fehlt uns am Ende nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Energie. Das kostet Kraft." Hinzu kommt die gesamte Situation um den Absturz der Mannschaft im Jahr 2024, was zusätzlich zehrt. "Es ist schwierig, dafür eine Erklärung zu finden. Wir haben eine solche Hinrunde gespielt, hatten zehn Punkte Vorsprung, auch das Trainingslager im Winter war ein Erfolg. Dass wir derart einbrechen, damit hat niemand gerechnet. Wir haben uns immer wieder motiviert, versucht positiv zu bleiben und die Wende zu schaffen", so der Angreifer. Aus diesem Negativstrudel fand niemand mehr heraus, er nicht, Anfang nicht, die gesamte Mannschaft nicht. Und dann kommt es zu einem Spiel wie gegen Verl. Es lag definitiv nicht an Heiko Scholz oder seinen Trainerkollegen Ulf Kirsten (58) und Willi Weiße (36).

Tabelle 3. Liga