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Proteste der VfB-Anhänger sorgen für Unmut bei Fredi Bobic

Stuttgart - Ex-Hertha-Manager Fredi Bobic (52) zeigt sich besorgt über das Ausmaß der Fan-Proteste in der Fußball-Bundesliga und betont die fehlende Verhältnismäßigkeit. "Sobald Spiele beinahe abgebrochen werden, wird es nicht nur nervenaufreibend, sondern auch problematisch für die Spieler. Wir dürfen nicht vergessen, dass es bei einem Fußballspiel vorrangig um den Sport selbst geht, und mindestens 90 Prozent der Stadionbesucher sind genau deshalb hier – um Fußball zu erleben und nicht um Protestaktionen zu bezeugen", erörtert Bobic als DAZN-Experte während der Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und dem FSV Mainz 05. Auch in Stuttgart kam es am heutigen Sonntag zu Protesten. Die Partie musste nach dem Wurf von Tennisbällen auf das Spielfeld kurzzeitig unterbrochen werden; dazu kamen verschiedene Banner. Auf einem war zu lesen: "Wollt Ihr uns verarschen? Offene Abstimmung jetzt!" Während im Block der Mainzer Fans stand: "Investoren sind wie Aschermittwoch das ganze Jahr." Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) sah sich daraufhin gezwungen, die Mannschaften für kurze Zeit vom Platz zu holen, bevor das Spiel fortgesetzt wurde.

Fan-Verärgerung über Investorengeschäfte: Fredi Bobic fordert vernünftiges Maß

Ein Stadion ist auch ein Ort für Ausdrucksmöglichkeiten, das steht außer Frage, so Bobic. Doch es muss dabei immer im angemessenen Rahmen bleiben. Aktuell protestieren Fangruppen in verschiedenen Stadien gegen geplante Investitionen bei der DFL, die Verhandlungen mit den Firmen Blackstone und CVC führt. Der anvisierte Deal sieht eine Milliardenzahlung für die Teilhabe an TV-Erlösen vor. "Gespräche sind der richtige Weg, doch die Ablehnung dieser – aus meiner Sicht ein Fehler. Proteste und Spielunterbrechungen sind nicht förderlich für den Fußball", fügt Bobic hinzu. Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle (49) sieht nun den Ball bei der DFL. "Ich vertraue darauf, dass die Mitglieder des DFL-Präsidiums Lösungen finden, um die Situation zu beruhigen. Ihr Engagement und ihre Fähigkeiten, dies umzusetzen, zweifle ich nicht an."