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Kommentar: Fischer-Abschied bei Union Berlin – eine unvermeidliche Entscheidung

Berlin – Nach langem Zögern ist es nun offiziell: Urs Fischer, der 57-jährige Übungsleiter des 1. FC Union Berlin, hat sein Amt niedergelegt. In gegenseitigem Einvernehmen wurde die Auflösung des Trainervertrags beschlossen. Das Fußballwunder von Köpenick, das Fischer in den letzten fünf Jahren inszenierte, endet somit, denn die Spielregeln des Profi-Fußballs gelten auch hier, ein Kommentar.

Die einvernehmliche Trennung war eine Gesichtswahrung für alle Seiten: Fischer bleibt eine Ikone, Union Berlin vermeidet einen unbehaglichen Rauswurf, denn letztendlich setzten sich die Gesetze des Profisports durch.

14 Partien ohne Dreier, darunter 13 Niederlagen und neun Bundesligaspiele in Folge verloren – Trotz der Loyalitätsbekundungen und vergangenen Erfolge war für den schweizerischen Trainer kein Verbleib mehr möglich. Ein Verharren auf dem Chefposten, das hätte Union durchaus bevorzugt.

Andernorts wäre Fischer angesichts dieser Serie von Niederlagen vermutlich schon früher entlassen worden. Aber nicht bei Union! Der Verein aus der Hauptstadt kämpfte lange gegen das unausweichliche Ende, doch niemand steht über dem Club, auch Fischer nicht.

Mit Fischer an der Linie blühte Union auf und erstürmte in seinem ersten Jahr gleich den Aufstieg in die Bundesliga – das war der Beginn eines Fußballmärchens: Klassenerhalt, Conference League, Europa League und sogar Champions League wurden erreicht. Schritt für Schritt ging es bergauf, bis zum jüngsten Absturz.

Union Berlin verzichtet auf Entlassung Urs Fischers

So verlockend es auch klingen mag, mit Fischer bis in die Zweite Liga zu gehen, wurde nach der deutlichen 0:4-Niederlage in Leverkusen klar: Eine Veränderung ist notwendig. Der Trainer aus der Schweiz probierte alles, änderte die Startelf, veränderte die Taktik, aber die Pleiten häuften sich.

Es ist bemerkenswert, wie lange das Team widerstand und sich abheben wollte von den üblichen Fußballgeschäftspraktiken, doch am Ende gelten auch hier die gleichen Regeln.

Zumindest entgeht Union Berlin der unschönen Situation einer Entlassung. Dies hätte den Verein letztlich zu einem von vielen in der Bundesliga gemacht.