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Vergessen Sie Vogelfutter: Der enorme Champions League-Inhalt in Union

Berlin - Die Kontraste könnten nicht größer sein. Mit acht Titeln ist Real Madrid ein langjähriger und routinierter Gewinner der Champions League während Union Berlin sich gerade erst in die internationale Fußballwelt einmischt. Nur vor fünf Jahren waren ihre Rivalen Sandhausen, Regensburg und Aue, jetzt ertönt am Mittwochabend (18.45 Uhr/DAZN) die Champions-League-Hymne im Bernabeu-Stadion für diesen einstigen Underdog.

Aber trotz Kevin Behrens' (32) Erfahrung von mehr Regio-Fußballtoren als Bundesliga-Spielen, ist die Champions League-Hymne etwas Vertrautes für einige Mitglieder von Union Berlin.

Leonardo Bonucci

Als Europameister mit neun Meisterschaften unter Juventas Turin und 84 Einsätzen in der Topliga, ist seine Verpflichtung durch Oliver Ruhnert (51) ein Beweis dafür, dass Union in der Elite-Fußballliga angekommen ist. Aber Leonardo Bonucci (36) muss noch auf sein Debüt warten.

Es gibt kaum einen besseren (königlichen) Ort für sein erstes Pflichtspiel bei Union als Madrid, insbesondere da Robin Knoche (31) aufgrund einer Verletzung ausfällt.

Der italienische Spieler ist mit dem Bernabeu bereits vertraut. 2015 stand er zuletzt für Juventus auf dem Spielfeld in Madrid, bevor sie sich für das Finale qualifizierten, in dem sie später Barcelona unterlagen- interessanterweise im Olympiastadion, der Heimat von Union Berlin.

Robin Gosens

Fast wäre Robin Gosens (29) der überstrahlende Held gewesen. Der deutsche Nationalspieler brachte erheblichen Schwung ins Spiel und hatte den Ausgleich im Griff. Doch dank einer erstklassigen Parade von Manchester Citys Torhüter Ederson in der Nachspielzeit, durfte City erstmals den Henkelpott emporheben.

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Ironischerweise führt sein Pech zum Glück von Union. Hätte er getroffen, wäre es fraglich gewesen, ob Inter den Finalhelden hätte ziehen lassen.

Es ist anzunehmen, dass sein Prieschild dann höher als die erwarteten 15 Millionen Euro gewesen wäre. In der Bundesliga hat Gosens bereits ein beeindruckendes Tempo vorgelegt, mit drei Toren in vier Spielen.

Dieses Tempo kann er auch gegen Real beweisen.

Lucas Tousart

Lucas Tousart (26) wurde während seiner Zeit beim "Big City Club" Hertha BSC verpflichtet und schaffte es nach drei Jahren Abstiegskampf in Berlin endlich, wieder in die Königsklasse zu kommen. Doch dies gelang ihm nur durch einen Wechsel innerhalb der Stadt.

Bevor er nach Berlin wechselte, war Tousart mit Olympique Lyon ein regelmäßiger Gast in der Champions League. Mit insgesamt 15 Champions League-Einsätzen war sein herausragendster Moment der Treffer, der Juve und Bonucci aus dem Wettbewerb schoss.

Kevin Volland

Kevin Volland (31) erlebte mit Monaco zweimal das Scheitern in der Qualifikation, konnte aber mit Bayer Leverkusen erste Erfahrungen in der Königsklasse machen. Dabei erzielte er in zwölf Partien zwei Treffer. Im Spiel gegen Königliche kann er daran arbeiten, seine Trefferrate weiter zu erhöhen. Die Rot-Sperre gilt nicht in der Champions League.

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Josip Juranovic

Bei Legia Warschau scheiterte Josip Juranovic (28) zweimal in der Qualifikation, konnte jedoch mit Celtic Glasgow endlich seinen Traum von der Champions League verwirklichen. In jeder der sechs Gruppenspiele stand er für volle 90 Minuten auf dem Feld.

Das Bernabeu dürfte er allerdings nicht in guter Erinnerung behalten. Im November 2022 verlor er mit den Schotten dort mit 1:5.

Kurzarbeiter

Robin Knoche (31) verpasste verletzungsbedingt die gesamte Gruppenphase. Immerhin durfte der Ex-Wolfsburger im Achtelfinale jeweils die vollen 90 Minuten mitspielen. Das Viertelfinal-Aus gegen Real musste er von der Bank aus miterleben.

Auch seine Teamkollegen Aissa Laidouni (26, fünf Spiele), Diogo Leite (24, vier Spiele), Jérôme Roussillon (30, sechs Spiele) und Alex Kral (25, scheiterte in der Qualifikation) sind noch unerfahren in der Topliga.

Urs Fischer

Für Urs Fischer (57) ist die Champions League alles andere als unbekannt. 2016 brachte er den FC Basel in die Elite-Liga.

Zugegeben, seine Bilanz könnte verbessert werden. Nach der Gruppenphase war Schluss für Basel, die lediglich zwei Punkte gegen Ludogorets gewannen.

Aber die robuste und taktisch kluge Spielweise der Union unter Fischers Führung hat sich bis nach Madrid herumgesprochen. "Wir sind mit einer gut strukturierten Mannschaft konfrontiert. Wir müssen mit hoher Intensität spielen, wenn wir gewinnen wollen", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti (64) vor dem Spiel am Mittwoch gegen den Außenseiter. Diese Rolle behagt Union besonders gut.