Doppelte Ohrfeige für Sané! Union-Trainer Bjelica: "Er wollte mich provozieren"
München - In der aufsehenerregenden Nachholpartie zwischen dem FC Bayern München und Union Berlin sorgte eine Aktion des Gästetrainers Nenad Bjelica (52) für Wirbel, als er Bayerns Leroy Sané (28) wiederholt eine Ohrfeige verpasste. Bjelica zeigte im Nachgang Einsicht und räumte ein, dass sein Handeln mit der Geste gegen Sanés Gesicht nicht angemessen war. Diese Erkenntnis teilte der kroatische Coach am Mittwochabend nach der knappen 0:1-Niederlage mit dem Fernsehsender "Sky". "Natürlich hat mich die Elfmetersituation in der 70. Minute aufgewühlt", räumte er ein, spielte dabei aber auf eine Szene in der 72. Minute an, in welcher ein aus seiner Sicht berechtigter Strafstoß wegen eines Fouls von Bayerns Konrad Laimer an Berlins Kevin Behrens ausblieb. Nachdem ihm die Situation im Sky-Interview später nochmals vorgespielt wurde, schien er nicht mehr ganz von seinem Standpunkt überzeugt. Trotzdem gestand er ein, dass sein Verhalten unentschuldbar sei und akzeptierte die ihm erteilte Rote Karte. Bezüglich der Dauer seiner Sperre für die kommenden Spiele, die bereits sicher feststeht, gab Bjelica zu bedenken, dass er die Konsequenzen seiner Tat nicht abzuschätzen vermag. Sané, der Bjelica zuvor geschubst hatte, wurde mit einer Gelben Karte bestraft.
Wer provozierte wen wirklich?
Obwohl Bjelica sein Verhalten als verkehrt einstuft, schließt er eine Entschuldigung gegenüber dem Spieler aus: "Bei Sané nicht. Er suchte die Konfrontation mit mir." Ein Detail, über das der Trainer nicht sprach: Sané stieß Bjelica nach einer Situation, in der der Ball nach dem ins Aus spielen von Bjelica, obwohl er diesen in der Hand hielt, nicht herausrückte. Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) äußerte sich derweil neutral und diplomatisch: "Ich bin nicht in der Position, das zu beurteilen." Das Nachholspiel in der Allianz Arena konnte der FC Bayern durch ein frühes Tor von Raphael Guerreiro in der 46. Minute für sich entscheiden.