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Union Berlin sichert sich in einem dramatischen Finale den Klassenerhalt

Ein Finale, das für Union Berlin spannender nicht hätte sein können: Vergebene Elfmeter, eine trotzdem erarbeitete Führung, Ärger mit dem Schiedsrichter, der späte Ausgleich, Nachspielzeit, ein weiterer verschossener Elfmeter und dann der erlösende Treffer - Jubel ohne Ende. Dank des Einsatzes zweier Einwechselspieler, Benedict Hollerbach in der 68. Minute und Janik Haberer in der 92. Minute, die nach dem schockierenden Ausgleich zum 1:1 durch Doan die Alte Försterei in Ekstase versetzten, bleibt Union Berlin zum sechsten Mal in Folge in der Bundesliga. Der Ex-Freiburger Haberer vereitelte damit in letzter Minute Streichs Hoffnungen auf eine Qualifikation für Europa in seinem Abschiedsspiel. Nach dieser nervenaufreibenden Rettung vor der Relegation kündigte Hollerbach eine ausgelassene Kabinen-Party an, um den über die Saison angesammelten Frust abzubauen. Bereits in der ersten Halbzeit hatte Josip Juranovic eine Gelegenheit, die Noah Atubolu jedoch vereitelte, und auch in der Nachspielzeit war Kevin Volland nahe dran, scheiterte jedoch ebenfalls. Haberer stand jedoch goldrichtig und verwandelte den entscheidenden Abpraller. "Das war definitiv das extremste Erlebnis, das ich bisher hatte. Ein ruhigeres Finale wäre mir lieber gewesen, denn es war eine emotionale Achterbahn," erklärte Volland und Interimstrainer Marco Grote scherzte über die Elfmetersituation.

Dirk Zingler kündigt Feierlichkeiten an

Die Freude nach dem Klassenerhalt kannte keine Grenzen, und sogar Vereinspräsident Dirk Zingler verwandelte sich in einen Feierwütigen. "Zuerst werde ich mit Freunden, Familie und allen, die ihren Beitrag geleistet haben, anstoßen," verkündete Zingler bei Sky. "Dieses Stadion ist seit über einem Jahrhundert Schauplatz des Fußballs und verkörpert die Kraft dieser Gegend. Es erfüllt mich mit Glück, dass wir diese Freude zurückgeben konnten," fügte er hinzu. Trotz des Klassenerhalts ist eine kritische Analyse der Saison unumgänglich. Die Verpflichtung dreier Trainer um den Abstieg zu vermeiden und hochkarätige Neuzugänge wie Volland oder Leonardo Bonucci, die hinter den Erwartungen zurückblieben, zeugen von einer schwierigen Saison. Kapitän Christopher Trimmel betonte die Notwendigkeit der Selbstkritik und der Analyse, sieht aber auch die positiven Aspekte: "Im Fußball kann man aus allem lernen und dann einfach weitermachen."

Saisonfinale am letzten Spieltag wird für Union zur Tradition

Die Feierlichkeiten sind Ausdruck einer besonderen Fähigkeit von Union Berlin, zum Saisonende hin noch entscheidende Erfolge zu feiern. Nach dem Erreichen der Champions League im letzten Jahr, der Europa League davor und der Conference League im Jahr 2021 sichert sich Union nun den Klassenerhalt - und das stets im eigenen Stadion. "Das liegt uns einfach. Warum auch immer, aber es ist so. Deshalb freut es mich umso mehr, wieder ein Teil davon gewesen zu sein, auch wenn es diesmal mentale Herausforderungen mit sich brachte," so Trimmel.