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Ruhnert verstärkt Kritik am DFB: "Keine Notwendigkeit, dass Hansi Flick mich kontaktiert"

Berlin - Oliver Ruhnert, Manager bei Union, intensiviert seine Beschwerden gegen den DFB und wirft dem Verband einen einseitigen Personalansatz vor.

"Es scheint, als sei der Deutsche Fußball-Bund hauptsächlich aus dem Südwesten zusammengesetzt. Es gab keine repräsentative Darstellung, die das ganze Land einbezog. Es gab keine Jugendnationaltrainer mehr aus Ost- oder Westdeutschland - alles zentrierte sich Richtung Freiburg, Baden-Württemberg und vielleicht Hessen", bemerkte der 51-jährige Union Berlin Manager in einem Gespräch mit Sky.

Derzeit kommen von den sieben Cheftrainern der U-Mannschaften (U15 - U21) drei (Guido Streichsbier/U19, Christian Wörns/U18 und Marc-Patrick Meister/U15) aus Nordbaden, einer (Christian Wück/U17) aus Unterfranken und mit Antonio Di Salvo (U21), Michael Prus (U15) und Hannes Wolf (U20), dem neuen Leiter für Jugend, Training und Entwicklung, drei aus Nordrhein-Westfalen.

Im Juli hatte Ruhnert ebenfalls die Personalpolitik des DFB kritisiert und hauptsächlich das obere Management ins Visier genommen. Bundestrainer Hansi Flick (58) kritisierte er dafür, Spieler nicht aufgrund ihrer Leistung, sondern auf anderen Kriterien für die Nationalmannschaft auszuwählen. Speziell betonte Ruhnert sein Unbehagen über die Nicht-Berücksichtigung von Spitzenperformern von Union wie Rani Khedira (29) und Robin Knoche (31) durch Flick.

Über die allgemeine Personalpolitik des DFB äußerte sich Ruhnert: "Sie können gut sein, ausgezeichnete Arbeit leisten, aber letztendlich dreht es sich um Vielfalt. Wir sind ein großes Land, und wir müssen diese Vielfältigkeit gewährleisten." Ruhnert erklärt die Personalentscheidungen mit folgenden Worten: "Es sind Menschen, die zusammenarbeiten und ihre Jobs so gut wie möglich behalten wollen. Es wird dann immer schwieriger, etwas zu ändern."

Oliver Ruhnert gibt kritische Anmerkungen zur Personalentscheidungen des DFB ab

Auf die Frage, ob Flick sich wegen seiner Kritik an den Nationalmannschaftsterminierungen gemeldet hätte, antwortete Ruhnert: "Es besteht keine Notwendigkeit, dass Hansi Flick mich kontaktiert. Ich muss mich auch nicht bei Hansi Flick melden. Kommunikation erfolgt auf der Ebene, auf der man arbeitet."

"Für mich sind eher Rudi Völler oder ein Leiter der Nationalmannschaften wie Joti Chatzialexiou die Ansprechpartner. Wir haben Leute, die um die Nationalmannschaft gruppiert sind und einen Kokon bildeten. Diese Situation ist nicht ideal. Meiner Meinung nach behindert uns das in diesem Moment im deutschen Fußball, dass wir diesen Kokon haben und ihn nicht öffnen können."