Der FC Union Berlin behauptet sich im Heimspiel gegen Wolfsburg nach langer Unterbrechung
In einem denkwürdigen Fußballnachmittag, gezeichnet von Stillstand und Protest in Form von Tennisballwürfen, hat der 1. FC Union Berlin schlussendlich ein zähes 1:0 gegen den VfL Wolfsburg errungen. Eine drohende Spielabbruchsstimmung zu Spielbeginn wandelte sich nach einem ausgedehnten Zwischenfall zu Triumph für die Hauptstädter. Anfangs herrschte betretene Ruhe im Stadion als Zeichen des Widerstandes gegen den Investoren-Deal der DFL. Nach kurzer Zeit wurden Stimmen laut und "Scheiß DFL" dröhnte durch die Ränge, wobei sich insbesondere die Anhänger der 'Eisernen' stimmlich bemerkbar machten. Nach 26 Minuten nahm das Spiel eine ungewöhnliche Wendung, als Union-Fans Tennisbälle auf das Feld warfen - ein symbolischer Akt des Protests. Schiedsrichter Jöllenbeck zeigte Verständnis, musste aber nichtsdestotrotz eine halbstündige Pause ansetzen. Kaum war das Spiel wieder aufgenommen, folgte die nächste Unterbrechung durch Würfe aus dem Gästebereich. Jöllenbeck dirigierte die Mannschaftskapitäne zu den Fans, damit diese zur Vernunft gebracht werden konnten. Eine weitere Provokation hätte wahrscheinlich das Ende des Spiels bedeutet.
Danilho Doekhi wird mit seinem Kopfballtor zum Matchwinner in der Marathon-Nachspielzeit
Über den Fußball wurde letztlich doch gesprochen - nach sage und schreibe 21 Minuten Nachspielzeit im ersten Durchgang. Kurz vor der Pause erzielte Danilho Doekhi nach einer Ecke von Kevin Volland per Kopf das entscheidende 1:0 für Union Berlin (45.+21 Minute). Bitter für Wolfsburg: Moritz Jenz, der kopfballstarke Abwehrspieler, musste eine Blessur hinnehmen und konnte den Eckball nur vom Spielfeldrand beobachten. Union Berlin verteidigte nach der Pause clever und setzte Kevin Behrens erfolgreich schachmatt, während Union-Keeper Frederik Rönnow mit seinen Paraden glänzte. Die beste Chance für die Wölfe ließen Lovro Majer und Jonas Wind aus. Letztendlich konnten die Berliner den eminent wichtigen Dreier für den Klassenerhalt nach Hause fahren und stehen nach dem 21. Spieltag weiterhin über dem ominösen Strich.
Spielstatistik zum Aufeinandertreffen von Union Berlin und Wolfsburg am 21. Bundesliga-Spieltag
1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)
Aufstellungen:
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Schäfer (59. Laidouni), Kral (81. Jaeckel), Khedira, Tousart, Gosens (82. Roussillon) - Volland (59. B. Aaronson), Hollerbach (70. M. Kaufmann)
VfL Wolfsburg: Pervan - Maehle, Lacroix, Jenz (46. Zesiger), Rogério (80. A. Sarr) - Svanberg (80. Gerhardt), Arnold - Majer (74. Baku), Wind, Paredes (74. Cerny) - K. Behrens
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck
Zuschauer: 21.500
Tore: 1:0 Doekhi (45.+21)
Karten: Gelb: Roussillon (2), Arnold (6), Pervan (1)