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Ist Borussia Dortmund bereit für den entscheidenden Durchbruch? Check des BVB!

Dortmund - In einem dramatischen Endspurt der letzten Saison schlüpfte Borussia Dortmund der fast schon sichere Meistertitel durch die Finger. Dennoch präsentiert sich der dauerhafte Bayern-Konkurrent kämpferisch, fast schon widerspenstig. Aber ist ein erneuter Anlauf auf die Meisterschale realistisch? Wir prüfen das bei TAG24!

Vollständig kann die Niederlage gegen Mainz noch nicht aus dem Gedächtnis der Schwarz-Gelben verschwunden sein. Es war immerhin die größte Chance auf den Ligatitel seit elf langen Jahren.

Am Schluss feierte der Serienmeister aus München und rettete damit im letzten Moment eine mehr als durchwachsene Saison. Wenn bereits ein angeschlagener FC Bayern sich noch auf den ersten Platz schleppen kann, wie sieht es dann erst mit Superstar Harry Kane (30) aus?

Das Positive aus Dortmunder Sicht ist, dass dadurch der gesamte Druck wieder nach München verlagert wird. Alles andere als der Meistertitel wäre nach dem 100-Millionen-Euro-Rekordtransfer eine Katastrophe.

Und während die 0:3-Niederlage im Supercup gegen RB Leipzig deutlich gezeigt hat, dass "System Tuchel" noch weiter reifen muss, entsteht im Signal Iduna Park eine solide Struktur.

Man sollte nicht vergessen, dass viele Leistungsträger der letzten Saison, darunter Karim Adeyemi (21), Sébastien Haller (29) und Nico Schlotterbeck (23), erst im Sommer 2022 in Dortmund gelandet sind.

Marcel Sabitzer könnte eine wichtige Ergänzung für den BVB sein

Andere Schlüsselspieler wie Julian Brandt (27), Donyell Malen (24), Marius Wolf (28) oder Emre Can (29) haben ihr Spiel auf ein neues Niveau gebracht.

Letzterer wird als neuer Kapitän vermutlich mehr Verantwortung übernehmen, während alte Hasen wie Mats Hummels (34) und Marco Reus (34) sportlich wohl eher in die zweite Reihe rücken und die nächste Generation in einer reduzierten Rolle unterstützen. Der Führungswechsel wirkt natürlich und logisch.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Abgang von Jude Bellingham (20) zu Real Madrid. Ein einzelner Neuzugang wird das Supertalent nicht ersetzen können, die Verantwortung wird daher auf mehrere Schultern verteilt.

So hat der BVB einerseits viel Geld für Felix Nmecha (22), einen sehr talentierten, aber auch sehr umstrittenen Spieler, ausgegeben. Nicht nur die Fans von Borussia haben große Zweifel an dem 30-Millionen-Deal sowohl sportlich als auch persönlich.

Marcel Sabitzer (29) auf der anderen Seite hat allerdings in der Vorbereitung bewiesen, dass er bereit ist, eine Führungsrolle zu übernehmen und eine Schlüsselrolle zu spielen. In seinem Schatten kann Nmecha theoretisch ungestört aufblühen.

Ohne weitere Neuverpflichtungen wird es allerdings schwierig. Zwei Positionen müssen unbedingt noch breiter besetzt werden. Für die dünn besetzte Innenverteidigung deutet sich der Transfer von DFB-Juwel Armel Bella-Kotchap (21) an.

Zudem muss im Sturmzentrum etwas passieren, da Haller Anfang 2024 mit der Elfenbeinküste am Afrika-Cup teilnimmt. Zuletzt wurde das Interesse an PSG-Stürmer Hugo Ekitiké (21) wieder stärker.

Edin Terzic visiert den Meistertitel an

Den Verantwortlichen sind die Baustellen sicherlich bewusst, bis zur Wechselfrist am 1. September sollte noch mindestens eine Abschlussmeldung stehen.

Mit der gewachsenen Mannschaft ist trotz oder gerade wegen des Traumas der vergangenen Saison zu rechnen, wie Trainer Edin Terzic (40) weiß.

"Wir haben das Gefühl, dass wir viele gute Dinge in Gang setzen konnten, dass wir diese Energie wecken konnten; dass wir vielleicht diese riesige Ehrfurcht vor dem Wort Deutscher Meister werden zu können, etwas abgelegt haben", sagte er am Samstagabend im ZDF-Sportstudio.

Auch dieses Jahr führt kein Weg am FC Bayern vorbei, aber Dortmund scheint bereit für den nächsten Schritt.

"Wir hoffen auf ein besseres Ergebnis als in der letzten Saison", so die vorsichtige Meisteransage des BVB-Trainers, bevor es gegen 1. FC Köln am Samstagabend (18.30 Uhr) losgeht.