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Erhebender Moment: Bundesliga-Profi ermöglicht sehbehindertem Surfer einen lang gehegten Wunsch

Hoffenheim - Der junge Ben Neumann (18) hat in den letzten Jahren schrittweise sein Augenlicht verloren, ein harter Schicksalsschlag, mit dem er nun zurechtkommen muss. Ein Bundesliga-Profi setzt sich aber dafür ein, einem großen Wunsch des Jugendlichen nachzukommen.

Dies gelingt dank Grischa Prömel (28), der dafür sorgt, dass Neumann an der Para-Surf-WM vom 5. bis zum 11. November in Huntington Beach, Kalifornien, teilnehmen kann.

"Die Entscheidung ihn zu unterstützen, habe ich schnell getroffen. Leider bekommt der Verband keine finanzielle Unterstützung, deshalb wollte ich das Team unterstützen, damit sie ihrem größten sportlichen Wettbewerb nachgehen können", erklärt der TSG Hoffenheim-Profi gegenüber dem SID.

Prömel stieß bei Social Media auf die Spendensammlung, die vom Deutschen Wellenreitverband auf der beliebten Plattform GoFundMe ins Leben gerufen worden war.

"Ich habe großen Respekt vor Ben. Es ist schwer sich vorzustellen, wie es ist, blind zu surfen. Seine Leistung ist enorm - ich war sehr beeindruckt, als ich die Videos seiner Surf-Sitzungen gesehen habe", erläutert Prömel.

Fakt: Grischa Prömel verbrachte seine Sommerferien früher immer auf dem Surfbrett

Über die Höhe seiner Spende wurde nichts gesagt, aber bisher sind offiziell 6319 Euro von den angestrebten 8000 Euro gesammelt worden.

Dank Prömels großzügiger Spende kann nun das Team zur WM reisen. Neun weitere Sportler gehören neben Ben zum Team.

In dem Spendenaufruf des Verbandes war erklärt worden, dass das Geld für die Anmeldungs- und Klassifizierungsgebühren, die Reise nach Los Angeles, die barrierefreie Teamunterkunft, ein Mietwagen, einheitliche Teamkleidung und Verpflegung benötigt wird.

Auch Prömel selbst ist begeisterter Surfer und verbrachte in der Vergangenheit seine Ferien gerne mit seinen Eltern und den beiden Brüdern Lasse und Paul auf dem Surfbrett am Meer.

Nachdem Prömel sein Abitur absolviert hatte und sein Studium anstrebte, wollte er ursprünglich nur bei den Stuttgarter Kickers in der 3. Liga spielen. Doch dann erhielt er einen Anruf von dem jetzigen Bundestrainer Julian Nagelsmann (36), der ihn überzeugte, in der nächsten Saison in die U19 zur TSG Hoffenheim zu wechseln.

Die Erfolgsgeschichte des Mittelfeldspielers startete, seine Karriere nahm einen steilen Aufwärtstrend, der ihn über die Stationen Karlsruher SC und Union Berlin, letztendlich im vergangenen Sommer wieder nach Hoffenheim brachte.