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1. FC Magdeburg Trainer Titz entmutigt: "Es wirkt, als hätten wir verlorene Punkte"

Magdeburg - Die Stimmung nach dem Schlusspfiff war beim1. FC Magdeburg alles andere als positiv. Das Team hatte zu überlegen agiert, um das1:1-Unentschieden gegen den Karlsruher SC zu akzeptieren. Während der anschließenden Pressekonferenz äußerte sich Trainer Christian Titz (52) folgendermaßen: "Wir haben nur einen Punkt erzielt, doch es scheint, als hätten wir zwei liegen gelassen." Für die Gastgeber markierte dies das vierte Spiel in Folge ohne Sieg.

Angesichts der Spielstatistiken scheint es kaum vorstellbar, dass der FCM tatsächlich zur Halbzeit hinten lag.

Während der ersten Halbzeit hatte das Team beinahe zwei Drittel des Ballbesitzes, gewann mehr Duelle und gab sechs Torschüsse ab, verglichen mit nur zwei Schüssen aufs Tor vom Karlsruher SC.

Innenverteidiger Leon Bell Bell (27) konnte seine Enttäuschung kaum zurückhalten. Nach dem Abpfiff äußerte der 27-Jährige: "Wir sind mit einem Unentschieden nicht zufrieden. Der KSC hatte kaum nennenswerte Chancen, wir hatten über weite Strecken das Spiel unter Kontrolle, gewannen die Duelle und zeigten eine Reaktion nach dem Spiel in Nürnberg."

Dass Daniel Heber (29) das Gegentor durch einen groben Fehlpass einleitete, während Dominik Reimann (26) weit vor seinem eigenen Tor stand, ist schier ironisch. Vor dem Spiel hatte FCM-Torhüter Reimann noch ausdrücklich betont, dass das Team das Risiko eines erzielten Gegentores durch seine Rolle als mitwirkender Torhüter bereitwillig "akzeptiert".

"In den letzten Wochen haben wir uns leider nicht belohnt, obwohl wir viele Dinge richtig gemacht haben", kommentierte Titz in einem umfassenden Statement nach dem Spiel gegen den KSC. Offensichtlich war er vom Endergebnis ziemlich frustriert.

Es bleibt abzuwarten, wann der FCM anfängt, aus eigenen Fehlern zu lernen und sich nicht mehr selbst zu sabotieren, wie Spieler und Trainer immer wieder betont haben.

Ahmet Arslan: "Schließlich war der KSC erleichtert, als das Spiel beendet wurde…"

Aus Sicht des 1. FC Magdeburg muss man die Disziplin und Kompaktheit des nordbadischen Gegners anerkennen. Angesichts der defensiven Stärke des KSC und der fehlenden Kreativität des FCM, ist das Unentschieden vielleicht gerechtfertigt.

Ahmet Arslan (29), der den gesperrten Atik (28) vertrat und eine überzeugende Leistung bot, bilanzierte: "Es ist schwer, gegen uns Tore zu erzielen, außer wir laden den Gegner dazu ein. Letztendlich war der KSC erleichtert, als das Spiel beendet wurde. Wir hatten zahlreiche Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden."

Während der Offensive-Spieler ohne Zweifel Recht hat, verdeutlicht er gleichzeitig eine bittere Wahrheit: Der FCM war schlichtweg nicht in der Lage, eine der zahlreichen Möglichkeiten in Punkte umzuwandeln.

Dies war Christian Eichner (40), dem Cheftrainer der Karlsruher, bewusst. Er bestätigte ohne Zweifel die Überlegenheit des FCM: "Der FCM war dominierend, hatte eine klare Linie. In den flüchtigen Momenten mussten wir präsent sein und unser Tor schützen. […] Nach unserer Führung haben wir nur noch verteidigt."

Jetzt steht für beide Teams die Pause für Länderspiele bevor. Der FCM wird am kommenden Donnerstag ein Testspiel gegen den Zweitliga-Rivalen Eintracht Braunschweig absolvieren, um im Trainerworte von Titz "im Rhythmus zu bleiben". In der Zwischenzeit wurden Eldin Dzogovic (20) und Andi Hoti (20) erneut für ihre Nationalmannschaften ausgewählt und werden auf internationaler Ebene spielen.