HSV-Coach Tim Walter fassungslos nach Niederlage gegen Holstein Kiel: "Sehr, sehr dämlich!"
In Hamburg war die Enttäuschung riesig: Der Hamburger SV verpasste am Samstag die Gelegenheit, zum Tabellenführer FC St. Pauli aufzuschließen. Statt eines Erfolgs erlitt die Mannschaft bei Holstein Kiel eine bittere 2:4-Niederlage (0:1) nach einer dramatischen Endphase des Spiels. Schwierigkeiten im Spiel gegen Kiel sind nicht neu für den HSV, und auch diesmal schien die taktische Aufstellung mit der Viererkette für Verwirrung zu sorgen. "Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und haben uns durch unsere Fehler selbst im Weg gestanden", beklagte der frustrierte Trainer Tim Walter, 48. Miro Muheim, 25, leistete sich im Strafraum ein Missgeschick, was den Gegenspieler Lewis Holtby, 33, zu Boden brachte. "Durch einen vermeidbaren Elfmeter und diverse lapsusartige Geschenke an Kiel haben wir uns ins eigene Fleisch geschnitten", so Walter erbost. Nachdem Steven Skrzybski den Strafstoß in der 20. Minute verwandelte, rannte der HSV einem frühen Rückstand hinterher. Torwart Daniel Heuer Fernandes, 30, hielt sein Team zwar lange im Spiel, betonte jedoch: "Wir haben uns nicht an unseren eigentlichen Spielplan gehalten." Die Hamburger agierten zunehmend kraftlos, ohne ausreichend Bewegung, Geschwindigkeit und Dominanz – im Gegensatz dazu baute Holstein Kiel durch ein Tor von Benedikt Pichler, 26, (57. Minute) die Führung zum 2:0 aus.
HSV erzielt durch Glatzel-Doppelpack ein Comeback, wird aber im Gegenzug besiegt
Trotz geringer Aussichten auf eine Wende zeigte der HSV durch einen Doppeltreffer von Robert Glatzel, 29, (71., 80.) seine Comeback-Qualitäten, die Trainer Walter lobte. Als die Partie am kippen schien, stellte sich der HSV nach Walters Meinung zu unklug an. Der Coach kritisierte, dass sein Team wieder den Spielplan missachtete. "Wir haben unsere Prinzipien und Spielkonzepte, aber wir haben sie zu selten umgesetzt", fügte Heuer Fernandes hinzu. Angesichts dieser mangelnden Umsetzung über die gesamte Spielzeit verdienen die Hamburger es seiner Meinung nach nicht, Punkte mitzunehmen. Durch dieses Spiel rückt Holstein Kiel bis auf einen Punkt an den HSV heran, und Fortuna Düsseldorf könnte am Sonntag mit einem Sieg gegen Greuther Fürth noch an Hamburg vorbei ziehen. Wie dem auch sei, in der bevorstehenden Länderspielpause besteht dringender Handlungsbedarf im Volkspark, um die gezeigten Schwächen aufzuarbeiten.