Union-Trainer Bjelica ist außer sich: "Es steht alles auf dem Spiel"
Berlin - Der einst komfortabel anmutende Vorsprung von Union auf den 16. Relegationsplatz ist drastisch gesunken. Nenad Bjelica, der Trainer von Union Berlin (52), sieht nach der Niederlage gegen Augsburg Handlungsbedarf und möchte sein Team aufrütteln. Die Niederlage beim FC Augsburg zum Start des 29. Spieltages in der Bundesliga (0:2) hat bei Bjelica alle Alarmglocken klingeln lassen. "Wir stecken mitten im Abstiegskampf; wer das nicht sieht, gehört nicht zu Union", erklärte Bjelica am Freitagabend. "Hier steht alles auf dem Spiel, sogar die Existenz. Das Bewusstsein, dass wir im Abstiegskampf sind, muss jedem klar sein." Der Abstand zum Relegationsplatz, welcher einmal scheinbar beruhigende neun Punkte betrug, ist nach dem Mainzer Sieg am Samstag gegen Hoffenheim auf drei Punkte zusammengeschrumpft. Hinzu kommt, dass am nächsten Wochenende mit dem Serienmeister Bayern München ein schwieriger Gegner ins Stadion An der Alten Försterei kommt - sicher kein Gegner, von dem man sich einfache Punkte erhoffen kann. Das schmale Punktekissen sieht der Kroate als zentrales Problem an. "Wir agieren wie ein Team, das sich zu sicher fühlt", bemängelte der 52-Jährige. Trotz der wiedererlangten defensiven Stärke zeigt sich eine durchgehende Schwachstelle: Im Angriff fehlt den Berlinern die Entschlossenheit. "So präsentieren wir uns vor dem gegnerischen Strafraum. Wir haben die Chance auf einen Schuss, ergreifen sie aber nicht und versuchen, wie Barcelona zu spielen", kritisierte der Trainer. Mit nur 25 Toren aus 29 Ligaspielen und keinerlei Treffern in den letzten drei Spielen steht Union Berlin offensiv stark in der Kritik. Selbst verschuldet war auch die Niederlage gegen Augsburg, eingeleitet durch einen fatalen Rückpass von Diogo Leite (25), woraufhin Phillip Tietz (26, 47. Minute) Augsburg in Führung brachte und der ehemalige Unioner Sven Michel das Spiel kurz vor Schluss entschied. "Wir müssen zusammenhalten, in Sieg wie in Niederlage", sagte Bjelica und stellte sich schützend vor seinen Spieler. "Ich werde keinem die Schuld zuweisen", betonte er, fügte jedoch hinzu: "Heute haben wir zu großzügige Fehler gemacht, um siegen zu können." Die nächsten Spiele für Union sind auswärts gegen Mönchengladbach, ein Heimspiel gegen Bochum und eine Fahrt nach Köln.