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Dynamo-Coach Anfang bevorzugt den sicheren Weg statt hohes Risiko einzugehen

Dresden - Dynamo-Trainer Markus Anfang (49) entschied sich im hart umkämpften Spiel gegen den Spitzenreiter Ulm für eine risikoaverse Strategie. In einer Partie, die nach jeweils einer roten Karte auf beiden Seiten zehn gegen zehn ausgetragen wurde, bevorzugte Anfang defensive Änderungen und lehnte ein volles Risiko ab, trotz anderslautender persönlicher Einschätzung. Entgegen den Erwartungen vieler der 28.500 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion verzichtete er auf die Einwechslung der Offensivkräfte Lucas Cueto (27), Robin Meißner (24) und Dennis Borkowski (22), wohingegen der erschöpfte Stefan Kutschke (35) durchspielte. Eine solche Konstellation von zehn gegen zehn über eine ganze Halbzeit ist selten und stellt eine Herausforderung für jeden Trainer dar, dennoch hätte man sich von Anfang mehr Courage erhofft. Anstatt offensiv zu wechseln, brachte er Luca Herrmann (25) für Ahmet Arslan (29), Jonas Oehmichen (20) für Jakob Lemmer (23) und Jonathan Meier (24) für Tom Zimmerschied (25) ins Spiel, und ließ somit die Offensivspieler auf der Bank.

"Die Entscheidungen haben ihren Grund", rechtfertigte Anfang nach dem intensiven Match seine Herangehensweise: "Ahmo hat heute nicht überzeugt, und Luca hat auf seiner Position starke Leistungen gezeigt. Wir benötigten jemanden wie ihn, der das Spiel von der Sechserposition aus dirigiert."

Das vorsichtige Taktieren von Markus Anfang gegen SSV Ulm

"Mit 'Oehmi' wollten wir frischen Wind und Energie ins Spiel bringen. Bei der Entscheidung um die linke Seite war klar, wir könnten mit Cueto offensiv auf Sieg setzen oder mit Meier einen Spieler bringen, der auch defensiv seine Wege geht. Wir haben die defensive Variante gewählt", erklärte der Trainer seine defensiven Optionen. Anfangs Erklärungen wirken plausibel, doch auch von Vorsicht geprägt. Er erinnert sich an das Spiel gegen Halle, bei welchem nach einer Auswechslung seinerseits beim entscheidenden Standard der Abwehrchef Kutschke fehlte und dies zum Gegentor führte. Um dies zu vermeiden, hielt Anfang an seinem erfahrensten Spieler fest, doch nach vorne fehlte es Kutschke an Kraft für Offensivaktionen. "Wir haben überlegt, Kutschke für frische Offensivkraft auszuwechseln, doch mussten wir unsere Taktik bei Standards gegen die großen Spieler des Gegners anpassen. Meißner aufzustellen, erschien uns wegen seiner geringeren Körpergröße im Vergleich zu 'Kutsche' nicht sinnvoll." So verblieb Dynamo Dresden zwar auf der sicheren Seite und platzierte sich zumindest wieder auf Rang zwei der Tabelle, doch die große Chance blieb ungenutzt.

Tabelle 3. Liga