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FC-Coach Steffen Baumgart kritisiert erneut den DFB: "Das kann einfach nicht wahr sein!"

Köln - Der Trainer des 1. FC Köln Steffen Baumgart (51) ist bekannt für seine offenen Worte. Er äußert sich auch deutlich zu den anstehenden Veränderungen im Jugendfußball und scheut sich dabei nicht, seine Missbilligung gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auszudrücken.

Der deutsche Fußball befindet sich in einer Scherbenlandschaft! Die A-Nationalmannschaft musste bei den letzten beiden Weltmeisterschaften schon nach der enttäuschenden Gruppenphase den Rückweg antreten.

Das U21-Team belegte bei der EM ohne einen Sieg den letzten Platz in der Tabelle. Der Traum vom Titel war schon nach drei Gruppenspielen vorbei. Ein ähnliches Szenario erlebten zuletzt auch die DFB-Frauen.

Der DFB hat bereits eine Lösung parat, wie in Zukunft erfolgreicher Fußball betrieben werden soll. Der Verband verschafft den Wettbewerb im Kinder- und Jugendfußball (fünf bis elf Jahre) ab. Ergebnisse, Tabellen, Meisterschaften – alles fällt dem Sparzwang zum Opfer.

Angesichts dieser Änderungen verlor Baumgart erneut die Fassung. "Wir sind eine Generation, die immer nur den einfacheren und ruhigeren Weg wählt. Das kann doch einfach nicht sein", kritisierte der sympathische Trainer im WDR-Podcast "Einfach Fußball".

Die für die Saison 2024/2025 verbindlichen Reformen des DFB, sind für Baumgart "absolut nicht akzeptabel".

DFB plant, den Druck auf die Fünf- bis Elfjährigen zu verringern

Im Dialog mit Sven Pistor (51) und Conni Kleine äußerte der gebürtige Rostocker: "Es ist nicht schlimm, wenn ein Kind ein Spiel verliert. Es muss ja lernen, mit Niederlagen umzugehen."

In der Zukunft können die Kinder nur noch bei Turnieren, die von den Vereinen selbst veranstaltet werden, sich wirklich behaupten und eventuell einen Pokal gewinnen. Das fördert nicht unbedingt die Gewinnermentalität.

Das ist aber auch nicht das Ziel. Der DFB verfolgt eine andere Absicht. Der sportliche Druck soll durch die Maßnahmen verringert werden. Stattdessen soll die sportliche Weiterentwicklung der Kinder mehr in den Mittelpunkt rücken.

Die Freude am Spiel soll durch eine kindgerechte Art des Fußballs nachhaltig gefördert werden, so die offizielle Begründung des Verbands.

"Für mich ist Qualität nicht, wenn jemand den Ball fünfmal jonglieren kann. Qualität ist, wer es schafft, sich gegen fünf Gegner durchzusetzen", betonte Baumgart schon früher. Für den 51-Jährigen steht fest: "Ein Fußballspiel gewinne ich durch meine Einstellung und meine Einsatzbereitschaft."