Dynamo-Torhüter Broll selbstbewusst: "Meine Gelegenheit ist gekommen und ich werde sie ergreifen!"
Belek (Türkei) - Wenn er beim Saisonstart am 20. Januar zu Hause gegen den SV Sandhausen im Kasten steht, markiert dies das 100. Ligaspiel für Kevin Broll (28) im Dress von SG Dynamo. "Das ist mir bewusst, habe ich vernommen", lächelt der 28-Jährige. Kein Zweifel besteht daran, dass er spielen wird, sofern seine Gesundheit mitspielt. Im Trainingslager in Belek möchte er keine Alternativgedanken aufkommen lassen. Vor einem Jahr aus Zabrze zurückgekehrt, war er ursprünglich als Nachfolger von Stefan Drljaca vorgesehen, doch dann überzeugte dieser mit fehlerfreien Leistungen. "Brollo" rückte in die zweite Reihe und tat dies ohne Groll. "Als Torwart verdammt, wartest du auf deine Chance. Niemand wünscht sich Verletzungen. So ist die Rangordnung unter den Torhütern: einer spielt, der andere wartet. Wir haben stets versucht, uns gegenseitig zu Höchstleistungen anzutreiben, so dass niemand meint, er könne sich zurücklehnen", erklärt Broll. Die schwere Oberschenkelverletzung von "Drille" bedauert er aufrichtig - und das beteuert er nicht nur, um wohlklingend zu wirken. "Es ist hart für einen Keeper, wegen eines alltäglichen Balls eine solche Verletzung zu erleiden. Das ist bitter, wirklich übel. Es passiert und muss akzeptiert werden. Ich hoffe auf seine rasche Genesung", äußert Broll mitfühlend.
Dynamo Dresden kündigt am Donnerstag den ersten Testspielgegner an
Broll steht nun im Fokus. Aus dem Missgeschick des einen resultiert oft das Glück des anderen - so sagt man. "Ich habe jetzt die Möglichkeit und beabsichtige, sie wahrzunehmen", gibt sich der Torhüter einmal mehr kämpferisch. In Belek zeigt er sich motiviert und will keine Zweifel an seiner Stärke zulassen. Vor dem Spiel gegen Sandhausen sind drei Testspiele geplant. Den ersten Testgegner des Trainingslagers will Dynamo heute, Donnerstag, bekanntgeben. Am 10. Januar trifft das Team auf Kaiserslautern und am 14. dann zuhause auf Jablonec. Drei Begegnungen, um Vertrauen zu tanken. Für ihn vorteilhaft? Schon früher wurde ihm bescheinigt, unerschütterlich zu sein, er hätte auch gegen ein kaltes Bad nichts einzuwenden gehabt. "Ich freue mich auf die Spiele. In Testmatches oder im Pokal war ich stets voll dabei. Konzentration ist erforderlich, da bleibt keine Zeit für Plaudereien mit Fans", sagt er mit seinem typischen, schalkhaften Lächeln. "Doch ich bringe bereits einige Spiele in Dresden sowie Ligaerfahrung mit. Ich kenne das Niveau, es ist hoch angesiedelt. Eine optimale Vorbereitung und meine Gesundheit sind entscheidend. Alles Weitere wird sich zeigen", bleibt er zuversichtlich.