Dynamo-Coach Stamm: "Bin nicht hergekommen, um ein weiteres Jahr 3. Liga zu spielen!"
Dresden - Was Gräfin Cosel und Dynamo Dresden verbindet? Eine tiefe Verbundenheit zu ihren Gefängnissen: die Gräfin für 48 Jahre auf Burg Stolpen eingeschlossen, während sich Dynamo seit zwei Jahren in den Fesseln der 3. Liga befindet. Trainer Thomas Stamm enthüllte in einer entspannten Gesprächsrunde am Dienstagabend während des Live-Podcasts Schwarz-Gelb an Bord des Motorschiffs "Gräfin Cosel" auf der Elbe, wie er und die Mannschaft die Befreiung aus dieser Liga planen. Stamm zu seinen Zielen und denen des Teams: "Weder ich noch die Spieler sind angetreten, um noch eine weitere Saison im Unterhaus zu verbringen. Ebenso wenig entspricht dies den Ambitionen des Vereins." Bezüglich des aktuellen Leistungsstands der Mannschaft fügt er hinzu: "Wir haben unser gewünschtes Niveau inhaltlich noch nicht erreicht, sind aber soweit, dass wir am Sonntag in Köln drei Punkte ergattern können." Zur Frage weiterer Transfers äußert Stamm: "Wir sind auf der Suche, insbesondere auf den Flügeln. Auch wenn die Bundesliga später startet und somit potenzielle Kandidaten noch verfügbar sind, etwa aus Freiburg, der 2. Liga oder Regionalliga, entscheidend ist die Passgenauigkeit. Wir werden heute oder morgen keine neuen Spieler präsentieren, diese Woche auch nicht. Das Timing muss stimmen." Stamm über die Effizienz vor dem Tor: "Das war definitiv ein Thema. Rückblickend ist es wichtig, nach vorne zu schauen. Trotz der beobachteten Herausforderungen in der Rückrunde von außen, ist eine bestimmte Lockerheit notwendig, die möglicherweise noch fehlt. Eine harte und intensive Vorbereitung hat stattgefunden. Dass die maximale Lockerheit noch nicht erreicht ist, ist zu erwarten. Wir müssen positiv bleiben, denn vieles spielt sich im Kopf ab." Über die Unterstützung der Fans erzählt Stamm: "Die Begeisterung ist spürbar. Wenn 8500 Fans zum Saisonstart erscheinen und sechs Stunden lang für Autogramme anstehen, erlebt man unglaubliche Momente. Das Warten, um dann in die leuchtenden Augen der Kinder zu blicken, macht das Schreiben von Autogrammen über Stunden zu einem Bedürfnis, nicht zu einer Pflicht." Zu seinen ersten Eindrücken in Dresden meint Stamm: "Die sächsische Kultur ist mir nicht fremd. Überraschenderweise beeindruckt es mich, wie warm, offen und demütig die Menschen hier sind. Sie verlangen nach Erfolg. Meine Erfahrungen von Winterthur bis Freiburg waren sehr positiv, aber in Dresden wurde mir der Einstieg noch leichter gemacht. Ehrlich gesagt, hätte ich das in den ersten Tagen nicht erwartet. Äußerst positiv, eine sehr schöne Stadt."