Hertha BSC und der mögliche Verlust von Ibo Maza – Unvermeidlicher Talentabgang?
Berlin – Die Berliner Talentschmiede zeigt ihre Stärke. Bei Hertha BSC liefen gegen Holstein Kiel gleich vier Akademie-Spieler von Beginn an auf: Ibo Maza (18), Pascal Klemens (19), Linus Gechter (20) und Palko Dardai (24). Diese Eigengewächse wurden ergänzt durch Reservisten wie Derry Scherhant (21) und Marten Winkler (22), was natürlich Begehrlichkeiten weckt. Besorgniserregend für die Hertha-Anhänger war zu Wochenbeginn die Nachricht über das Interesse Stuttgarts an Maza. "Ein Geheimtreffen in einem Raum mit 1200 Leuten ist dann doch ein recht öffentliches Geheimnis", kommentierte Sportdirektor Benjamin Weber (43) gerüchteweise Treffen mit einem Augenzwinkern. Er gibt zu, dass auch andere Klubs mit höheren Ambitionen in Bundesliga und Europa Maza im Auge haben. "Wir haben Talente, die logischerweise auch von anderen Seiten Umschworben werden. Ibo können wir da vermutlich nicht halten", so Weber, wobei ein Wechsel für ihn noch nicht feststeht, sondern eher das generelle Interesse anderer Vereine meint.
Vertragsituation um Bence Dardai bei Hertha spitzt sich zu
Das Talent Mazas steht außer Frage – seine bisherigen sechs Profi-Spiele und zwei Tore sprechen für sich. Ohne seine schwere Verletzung in der Vorbereitung wären es wohl mehr. Auch Bence Dardai (18), der jüngste Spross der Dardai-Familie, präsentierte sein Talent in der Vorrunde in acht Spielen und stand kurz vor dem Sprung in die Startelf, bevor eine Verletzung ihn stoppte. Auch er ist heiß begehrt – letztes Jahr hätte er bei Borussia Mönchengladbach unterschreiben können, doch seine Mutter entschied anders. Bence könnte Hertha jedoch zum Saisonende hin verlassen, da sein Vertrag ausläuft. "Zu Bence gibt es regen Austausch. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt und gegebenenfalls kommunizieren", erklärt Weber. Beide Top-Talente stehen im Fokus anderer Klubs. Hertha möchte nicht wieder den Verlust von Nachwuchsspielern wie Lazar Samardžić (22), Luca Netz (20) oder Lukas Ullrich (19) erleben. Dennoch sieht man im Verein die 2. Liga nicht als Hindernis. "Unsere jungen Spieler bekommen ihre Chance und können sich beweisen. Das ist doch ein gutes Zeichen und bestätigt die Qualität unserer Akademie", fasst Weber zusammen.