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"Optimistisch trotz Start-Niederlage": Lilien-Trainer Lieberknecht zeigt Zuversicht nach Eröffnungs-Pleite

Darmstadt/Frankfurt am Main - In seinem hellen Trikot mit dem blauen Liliensymbol gab Torsten Lieberknecht (50) sein Bestes, um Hoffnung zu verbreiten. Die misslungene Rückkehr in die Bundesliga am Sonntag nach der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt betrachtet er mehr als einen "Mutspender" denn als einen Rückschlag.

Für seine positive Haltung erhielt der Coach von Darmstadt 98 Beifall von seinem hessischen Kollegen. "Heute hat es jeder gesehen, Darmstadts Aufstieg kam nicht durch Glück zustande", entgegnete der Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller jenen, die Darmstadt bereits nach dem Pokal-Aus als ersten Absteiger gesehen haben.

Das Team habe ganz klar einen Platz in der Bundesliga verdient, sagte der 42-Jährige.

Obwohl der erhoffte Überraschungssieg ausblieb, hielten die Aufsteiger die Frankfurter mehr in Schach, als es dem Europa-League-Champion von 2022 recht war.

"In der zweiten Hälfte haben wir einen überzeugenden Auftritt gezeigt, auch wenn wir dafür leider keine Punkte erhielten", erklärte Lieberknecht nach dem Duell der Hessen. "Aber die Möglichkeiten zum Punkten waren da."

Die Frankfurter hatten besonders mit der körperlichen Stärke und den langen Pässen der Darmstädter zu kämpfen - das ist genau die Art, wie ein Aufsteigerteam spielen muss, um Punkte zu sammeln.

Neun Spieler der Lilien gaben ihr Bundesliga-Debüt

Lieberknecht vertraute zunächst auf seine Kernspieler und wechselte erst während der zweiten Hälfte den kürzlich zurückgekehrten Luca Pfeiffer ein. Doch auch der Angreifer, der an dem Tag seinen 27. Geburtstag feierte, konnte das Spiel nicht drehen – sein Kopfball traf in der 65. Minute den Pfosten.

Die Eintracht konnte durch den begehrten Vizeweltmeister Randal Kolo Muani in der ersten Halbzeit in Führung gehen.

Für neun Spieler des SV war der Einsatz im Stadtwaldstadion in Frankfurt ihre erste Bundesliga-Erfahrung. Auch bei Lieberknecht, der lange Zeit in Braunschweig und Duisburg tätig war, weckte der Start in die Bundesliga Emotionen.

"Es hat mir eine Kleinigkeit das Herz gerührt, als ich beim Saisonstart dabei war und das Lilien-Wappen im Jubiläumsjahr sah. Das ist schon etwas Besonderes", sagte der 50-Jährige.

Christoph Zimmermann: "Wir haben eine Reaktion gezeigt"

"Es war enorm wichtig für uns, nach dem letzten Montag eine Reaktion zu zeigen und uns nicht nur nach dem Spiel bei den Fans entschuldigt zu haben, sondern auch Taten folgen zu lassen", sagte Verteidiger Christoph Zimmermann (30).

"Wir haben hervorragend gegen ein Team mit beeindruckender Offensiv-Qualität verteidigt. Spieler wie Lindström, Götze oder Kolo Muani zählen zur Spitze dieser Liga", hob Zimmermann hervor. "In einer Situation in der ersten Halbzeit waren wir in der Defensive nachlässig. Das wurde eben geahndet und deshalb haben wir das Spiel verloren."

Darmstadt-Kapitän Fabian Holland konnte seine Enttäuschung nicht ganz verbergen. "Wir wollen in dieser Saison nicht nur gute Spiele liefern und alle ein wenig ärgern, wir wollen auch Punkte sammeln", sagte der 33-Jährige.

Und weiter: "Falls es noch jemandem nicht klar war, dass wir in dieser Saison etwas erreichen können, dann dürfte es jetzt jedem bewusst sein."

Die nächste Möglichkeit zu punkten bietet sich für Darmstadt am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im ersten Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin.

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams 2019 in der zweiten Liga gewann SV98 mit 2:1.

Ergebnistabelle 1. Bundesliga