Dynamo-Kapitän Kutschke bricht sein Schweigen: "Müsst mit mir vorliebnehmen"
Dresden - Seit Mitte März hatte Stefan Kutschke, 35 Jahre alt, nicht mehr öffentlich gesprochen. Nach dem Sieg im Sachsenpokal am letzten Samstag änderte sich das jedoch. Der Kapitän von Dynamo äußerte sich gegenüber Pressevertretern zum Saisonende, dem ausbleibenden Aufstieg, dem Hass und den erhaltenen Morddrohungen, und sprach auch über seine persönliche Zukunft. Kutschke kommentierte wie folgt... "Ich muss ein wenig nachdenken, denn es war eine enttäuschende Saison. Den Pokal und das Derby haben wir gewonnen, das könnte vielleicht ein leicht versöhnlicher Abschluss einer anderweitig vorgestellten Saison sein. Wie wir uns verabschiedet haben, war anständig. Die offene Frage bleibt: Warum konnten wir nicht durchgehend so performen?" "Der Pokalsieg ist bedeutend. Die Fans können mit einem Positiven Gefühl heimkehren, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Bis heute ist es mir ein Rätsel, wieso die Saison so endete."
Morddrohungen lassen Stefan Kutschke nicht kalt
"Zu den Morddrohungen gegen meine Person und meine Familie: Wenn man so etwas erlebt - ich spreche hier von Dingen wie Einladungen zu deiner eigenen Beerdigung - insbesondere wenn deine Familie involviert wird, dann ist eine Grenze überschritten. Das ist einfach zu viel! Social-Media-Kommentare über die Sympathie gegenüber meiner Person sind nachvollziehbar. Doch es sollte beim Spieler Stefan Kutschke bleiben und nicht andere einschließen. Wenn jemand beim öffentlichen Training auftaucht, wir diskutieren und unterschiedlicher Meinung sind, das ist es, was den Sport auszeichnet. Man trifft sich danach wieder. Der private Bereich ist etwas anderes, das betrifft mich. Ich bin dankbar, dass meine Familie, mein Freundeskreis und der Verein stark geblieben sind. Es hinterlässt nicht spurlos seine Spuren. Ich möchte jedoch nur nach vorne schauen."
Stefan Kutschke will verbockte Saison wieder geraderücken
"Zur Vertragsverlängerung: Wir müssen einen neuen Anlauf nehmen. Es erfüllt mich mit Freude, dass ich bleiben darf, dass mein Verbleib gewünscht ist. Ich hatte nicht vor, irgendwo anders hinzugehen. Ihr müsst also noch eine Weile mit mir auskommen. Einige werden sich freuen, andere vielleicht nicht, aber das ist in Ordnung so, auch wenn man mich nicht mag. Ich möchte einfach unterstützen und mithelfen, die Fehler dieser Saison zu korrigieren." "Ein sofortiger Erfolg im nächsten Jahr ist nicht zu erwarten. Demut und Bescheidenheit stehen dem Verein gut zu Gesicht. Wir sollten uns darauf besinnen, um langsam wieder etwas aufzubauen. Was das über die Länge meines Vertrages aussagt? Das bleibt Interpretationssache! Wir werden sehen."