FC St. Pauli nach dem Derby gegen den HSV unzufrieden: "Sehr enttäuschend"
Hamburg - Der FC St. Pauli zeigte sich nach dem 2:2-Unentschieden im 110. Stadtderby gegen den HSV merklich niedergeschlagen: Einen Punkt gewonnen, allerdings zwei verschenkt. Cheftrainer Fabian Hürzeler (30) drückte die kollektive Enttäuschung am "Sky"-Mikrofon aus, dass man trotz Überlegenheit nur einen Punkt erlangte. Besonders in der ersten Halbzeit waren die Kiezkicker die tonangebende Mannschaft und setzten die wenig überzeugenden Rothosen am Millerntor unter Druck. "Eine unglaubliche erste Hälfte", bemerkte Verteidiger Hauke Wahl (29), jedoch erzielten die Gastgeber nur zwei Tore und erarbeiteten sich eine bequeme Führung. Das erste Tor schoss Kapitän Jackson Irvine (30) nach einem trainierten Eckball zum 1:0. Ein bizarrer Eigentor-Fehler von HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (31) folgte. Obwohl das Foul an Jonas Meffert (29), das zum ersten Tor führte, kontrovers diskutiert wurde, sah Trainer Hürzeler keine klare Fehlentscheidung und verstand die Aufregung daher nicht.
St. Pauli hatte Chancen auf einen dritten Treffer
Dass das Tor zählte, schien einen Heimsieg zu garantieren. Irvine fasste das kontrollierende Spiel zusammen. Doch im zweiten Durchgang erzielten Robert Glatzel (29) und Immanuel Pherai (22) überraschend zwei Tore für den HSV, und glichen binnen 166 Sekunden aus. "Wir waren in der Abwehr nicht konsequent genug", monierte Johannes Eggestein (25) und zielte auf die zu großen Lücken in den eigenen Reihen. Hürzeler versprach eine gründliche Analyse und entsprechende Schlussfolgerungen. Schnee als Grund für das Unentschieden wies der Coach zurück, diesen betrachtete er nicht als ausschlaggebend für das Ergebnis. Wahl brachte die Gefühlslage des Teams auf den Punkt: Man habe sich selbst vorzuwerfen, das Spiel nicht früher entschieden zu haben, was dem HSV erlaubte, das Ruder noch herumzureißen.