FC St. Pauli nach Niederlage beim KSC enttäuscht: "Selbstkritik ist gefordert"
Die Enttäuschung war nach dem Spiel spürbar. Obwohl der FC St. Pauli eine überzeugende Leistung zeigte, musste er sich am Samstagabend im aufregenden Spitzenspiel gegen den Karlsruher SC mit einem Ergebnis von 1:2 (1:1) geschlagen geben. Trainer Fabian Hürzeler (31) war sichtlich bemüht, seine Fassung zu bewahren. Der Start ins Spiel im vollbesetzten BBBank Wildpark hätte für die Kiezkicker kaum schlechter sein können. Bereits in der zweiten Minute lag der KSC vorne. Torwart Nikola Vasilj (28) kommentierte eine entscheidende Spielsituation: "Es ist immer besser, den Ball seitlich abzuwehren, doch manchmal stellt dies eine Herausforderung dar." Er konnte zunächst einen Kopfball von Gondorf abwehren, legte den Ball jedoch unfreiwillig Marcel Franke (31) vor, der einfach einschieben musste. Trainer Hürzeler äußerte sein Unbehagen nicht über das frühe Gegentor, sondern über die Situation, die zum Eckball führte. "Vorne haben wir nicht effektiv gepresst, und auch den Eckball haben wir schlecht verteidigt", zeigte er sich verärgert. Allerdings war er mit der Reaktion seiner Mannschaft daraufhin teilweise zufrieden. Trotz ausbleibender großer Chancen, abgesehen von einem Lattenschuss von Manolis Saliakas (27, 12. Minute), gewann der Tabellenführer zunehmend die Spielkontrolle. "Wir haben das Spiel dominiert", sagte Hürzeler und klang dabei etwas versöhnlicher. Als Kapitän Jackson Irvine (31) in der 37. Minute den Ausgleich erzielte, kehrte fast schon wieder Normalität ein. St. Pauli nahm den Schwung mit in die Kabine und startete auch danach stark. "Nach der Pause zeigten wir uns von einer ganz anderen Seite", bestätigte Marcel Hartel (28).
FC St. Pauli lässt nach dem Seitenwechsel Chancen ungenutzt
Die Minuten nach dem Wiederanpfiff waren voller Diskussionsstoff. Zunächst fiel Elias Saad (24) im Duell mit David Herold (21) zu Boden (49.). Schiedsrichter Michael Bacher (33) entschied nach Rücksprache mit dem VAR Pascal Müller (34) auf Eckball. "Kein klarer Fehler", resümiert Hürzeler. Die Situation verschärfte sich, als Irvine ein vermeintliches 2:1 erzielte, das wegen einer vorausgegangenen Abseitsposition von Aljoscha Kemlein (19) nicht anerkannt wurde. Hürzeler beklagte die vergebenen Chancen im Minutentakt nach dieser Entscheidung: "Das Momentum war nicht auf unserer Seite." Doch statt eines Umschwungs schoss der KSC nach einem Fehler von Adam Dzwigala (28) durch Paul Nebel (21) das 2:1. "Wir haben sie zu leicht ins Spiel kommen lassen", kommentierte Hürzeler verärgert. Trotz weiterer Bemühungen, war nach einer Ampelkarte gegen Hauke Wahl (28, 77.) das Spiel für St. Pauli gelaufen. Die Entscheidung war umstritten. Wahl hat den Ball berührt, bevor er Igor Matanovic (21) foulte. Zudem wurde ein Foul an Saliakas übersehen. "Ich dachte sofort, das muss ein Elfmeter sein", bemerkte Saliakas selbst.
FC St. Pauli strebt nach Enttäuschung gegen SV Elversberg eine Wende an
Hürzeler und sein Team nehmen die Schiedsrichterentscheidungen als gegeben hin. "Wir sollten über den Schiedsrichter nicht sprechen", merkte Hartel an. "Die Verantwortung liegt bei uns." Der Coach fügte beißend hinzu: "Was ich wirklich denke, kann ich hier nicht äußern." Wie nach früheren Niederlagen in dieser Saison will der FC St. Pauli positiv bleiben. "Nächste Woche möchten wir einen anderen Eindruck hinterlassen", versprach Hartel.