Heidrich, Sportdirektor von Aue, im Glück: "Wir möchten den Erfolgslauf so lange wie möglich fortsetzen!"
Aue - Es gleicht einem Wiederaufstieg aus der Asche. Der Auftakt des FC Erzgebirge Aue hat viele überrascht. Sowohl die Anwärter auf den Aufstieg Ingolstadt (1:0), Sandhausen als auch 1860 München (jeweils 2:1) wurden besiegt. Darüber hinaus gab es in Essen und Lübeck jeweils ein Unentschieden (1:1). Damit steht Aue nun auf dem zweiten Tabellenplatz mit insgesamt elf Punkten. TAG24 hat ein Gespräch mit Sportdirektor Matthias Heidrich (45) über diese positive Entwicklung geführt.
TAG24: Herr Heidrich, seien Sie ehrlich: Hätten Sie mit einer solch brillanten Saisoneröffnung gerechnet?
Matthias Heidrich: "Wir sind durchaus positiv überrascht. Natürlich erhofft man sich einen gelungenen Start, aber elf Punkte hätten wir selbst im günstigsten Szenario nicht erwartet. Guy hätte vielleicht gehofft, die Heimspiele zu gewinnen und nicht jedes Auswärtsspiel zu verlieren. Das hätte rund fünf, sechs, sieben Punkte bedeutet. Momentan ist diese Bilanz großartig. Wir möchten beim Spiel gegen Halle den Lauf fortsetzen. Wir möchten den Erfolgslauf so lange wie möglich fortsetzen."
TAG24: War der Auftaktsieg gegen Ingolstadt der Schlüssel zum Erfolg für Ihre Mannschaft?
Matthias Heidrich: "Absolut. Das erste Spiel, das erste Tor, der erste Sieg. Alle erinnern sich, wie lange das letztes Jahr gedauert hat. Das alles gleich am ersten Spieltag zu haben, ist fantastisch. Und dann noch dieser besondere Moment: Der eingewechselte Spieler erzielt das Tor mit der ersten Ballberührung in der 90. Minute. Das war großartig. Ein positives Erlebnis kann sehr beflügelnd wirken."
Kann der Sportdirektor Matthias Heidrich auch mal eine Auszeit nehmen?
TAG24: Sie haben im Sommer umstrukturiert, haben neue, vielversprechende, junge und talentierte Spieler ins Team gebracht. Können Sie sagen, dass Sie beim Verein alles richtig gemacht haben?
Matthias Heidrich: "Zur Zeit kann man das wohl sagen. Ob wir alles perfekt gemacht haben? Sicherlich nicht. Dennoch mussten wir bestimmte Schritte unternehmen, die anstand und vorgenommen werden mussten. Dabei mussten Gespräche mit den Jungs geführt werden.
Nehme ich exemplarisch Felix Göttlicher (21) und Alex Sorge (30) als Beispiel: Das war keine Situation, die wir verursacht haben. Aber gelöst werden musste sie dennoch. Entsprechend haben sich viele Fragen automatisch ergeben: Wen suchen wir für welche Position? Da haben wir zwar einige Absagen bekommen, aber auch zahlreiche Zusagen."
TAG24: Und die Zustimmungen von Sean Seitz (21), Steffen Meuer (23), Niko Vukancic (21) und Joshua Schwirten (21) erweisen sich als passend...
Matthias Heidrich: "Ja, definitiv! Ich denke auch, dass die Jungs viel Spaß haben. Die Umgebung und die Möglichkeit, sich in Ruhe zu entwickeln, sind ideal. Die Heimspiele am Wochenende sind seit dem Spiel gegen Ingolstadt schon sehr eindrucksvoll. Das ist fantastisch."
TAG24: Die Transferperiode ist vorbei, wird erst im Januar wieder öffnen. Wie sieht Ihr Aufgabenplan für die nächsten Wochen aus?
Matthias Heidrich: "Es handelt sich um einen kontinuierlichen Prozess, in dem wir bereits die Grundsteine für die Saison 2024/25 legen müssen. Zum Beispiel, mit wem man frühzeitig Gespräche führt. Ich werde mit den Spielern sprechen, die gerade zu uns gestoßen sind. Es geht hauptsächlich darum, bestimmte Themen vorzubereiten, an denen wir frühzeitig dran sein möchten."
TAG24: Kann der Sportdirektor jetzt auch mal eine Pause einlegen?
Matthias Heidrich: "Ich würde das nicht als Urlaub bezeichnen, aber ich kann zumindest etwas entspannen und durchatmen. Nach der kurzen Pause geht's jetzt wieder weiter. Die kommenden Wochen bringen uns wieder viel Arbeit und starke Gegner."