Atempause im Stadion: Union Berlin vs. Wolfsburg droht Spielabbruch
Berlin - Im gewöhnlich lautstarken Bundesliga-Schauplatz Alte Försterei herrschte am Samstagnachmittag während der Partie Union Berlin gegen VfL Wolfsburg ungewohnte Stille. Ein schweigender Protest der Fans beider Mannschaften gegen einen geplanten Deal der Deutschen Fußball Liga durchzog die Anfangsminuten. Bald darauf erscholl aus allen Ecken des Stadions ein einstimmiges "Scheiß DFL", woran sich insbesondere die Anhänger der "Eisernen" mit vehementen Gesängen beteiligten. Ein harter Zusammenprall zwischen Andras Schäfer und Lovro Majer, bei dem beide nach einem Kopfballduell minutenlange medizinische Betreuung benötigten, überschattete die ersten Spielminuten, ehe sie bandagiert weitermachen konnten, nun getragen von den lauten Anfeuerungsrufen der Fans.
Partieunterbrechung durch Schiedsrichter Jöllenbeck
Als dann nach ca. 26 Minuten die inzwischen schon fast traditionellen Tennisbälle das Spielfeld aus der Union-Kurve bedeckten, gefolgt von lautstarken Beschimpfungen gegen die DFL, griff Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ein und leitete eine Spielunterbrechung ein. Mehrfache Versuche, das Match wieder anzupfeifen, wurden von weiteren Bällen auf dem Rasen gestört, woraufhin Jöllenbeck die Teams vorübergehend in die Umkleiden führte. Vermittler zwischen Fans und Verein versuchten in den Fanblöcken zu deeskalieren, denn eine Fortführung der Proteste würde in Köpenick möglicherweise den ersten Spielabbruch aufgrund Fanprotesten nach sich ziehen. Nach einer halbstündigen Zwangspause lief das Spiel vorläufig weiter, doch kurz darauf flogen erneut Filzkugeln, diesmal aus dem Gästebereich. Jöllenbeck setzte daraufhin auf Dialog und schickte die Kapitäne beider Mannschaften zur Besänftigung in die Kurven. Union-Sprecher Christian Arbeit gab zu verstehen, dass bei einer weiteren Störung aller Wahrscheinlichkeit nach Schluss sein würde.
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Erstmeldung vom 10. Februar 2024, 16.15 Uhr. Letzte Aktualisierung: 16.40 Uhr.