Scharfe Kritik von Kehl: Nationalspieler beim BVB nur noch Ersatz
In Dortmund freut man sich nach drei Zählern zum Start in die Rückrunde und einem umjubelten Comeback von Jadon Sancho (23 Jahre) auf eine scheinbar ungetrübte Saison bei Borussia Dortmund. Doch nicht alles glänzt beim BVB: Der Stellenwert eines deutschen Nationalspielers ist innerhalb des Klubs merklich gefallen. Die BVB-Anhängerschaft erlebte eine unerwartete Wendung, als der etablierte Mittelfeldspieler Emre Can (30), normalerweise auf der Sechserposition zuhause, wegen einer Krankheit von Mats Hummels (35, Infekt) unverhofft in die Innenverteidigung rückte. Niklas Süle (28) hingegen musste dieser Situation tatenlos zusehen und hätte wohl kaum Spielzeit erhalten, wäre Nico Schlotterbeck (24) nicht in der 88. Spielminute leicht verletzt ausgewechselt worden. Indes ist Süles Formkurve seit geraumer Zeit nicht im Hoch, was sich auch im BVB-Trainingslager abzeichnete, wo der 49-fache Nationalspieler kaum Eigeninitiative zeigte. Sebastian Kehl (43), Sportdirektor von Borussia Dortmund, nutzte nun den Sonntagabend in der Sendung Sky90, um deutliche Worte zu finden und Kritik zu üben, indem er klarstellte, dass er sich von Süle mehr Einsatz erwartet und dieser noch eine Schippe drauflegen müsse.
Niklas Süle spielt bei Borussia Dortmund nur eine Nebenrolle
Die Rolle von Niklas Süle bei den Schwarz-Gelben verlor offensichtlich an Bedeutung. In der aktuellen Bundesliga-Saison startete er lediglich viermal in der ersten Elf und spielte nur 40 Prozent der maximal möglichen Minuten. In der vergangenen Spielzeit war das Bild noch ein anderes: Süle zählte zu den BVB-Spielern mit den meisten Einsatzminuten und war ein Schlüsselspieler in der Abwehrzentrale. Kehl fordert nun mit Nachdruck eine Leistungssteigerung und erwartet in den kommenden Monaten mehr von ihm. Der Transfer von Süle im Sommer 2022 von den Bayern zum BVB hatte schließlich einen Grund. Problematisch scheint wieder Süles Fitness zu sein. Kehl zeigt sich dennoch optimistisch und berichtet von intensiven Gesprächen sowie Fortschritten, an denen gearbeitet wird. Süle steht jedoch unter Zugzwang, er muss seine Chance ergreifen. Andernfalls riskiert er nicht nur seine Zukunft bei Borussia Dortmund (Vertrag bis 2026), sondern auch seinen Platz im deutschen Nationalteam für die EM im eigenen Land.