Kontroverse um Schweinekopf trübt Spiel FC Hansa Rostock gegen Hertha BSC
Rostock - Anhänger des FC Hansa Rostock provozierten während des 0:0-Remis am Sonntag die Gäste von Hertha BSC mit der Präsentation eines Schweinekopfes. Die Polizei berichtete, dass jener auf der Südtribüne mit einem Fanschal aus Berlin bedeckt und zur Schau gestellt wurde. Provokative Gesänge der beiden Fanseiten waren während der Partie zu hören. Trotz der Einstufung des Spiels als Risikospiel und dem Einsatz von rund 850 Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Schleswig-Holstein sowie der Bundespolizei, konnte dies nicht verhindert werden.
Etwa 2600 Hertha-Fans reisten für das Match nach Rostock, wo sie jedoch mit zahlreichen feindseligen Graffiti, Stickern und Bannern unwillkommen geheißen wurden. Laut der Polizei lief der Shuttleverkehr zum Glück reibungslos ab und auch der Fanmarsch von 700 Hansa-Anhängern zur Carl-Hopp-Straße, über den Holbeinplatz zum Ostseestadion, fand friedlich statt, lediglich der Verkehr war kurzzeitig gestört.
Polizei greift nach Zerstörungen ein
Im Stadion versuchten Fans aus Berlin, diverse Glaselemente zur Südtribüne abzureißen und beschädigten sie dabei stark. Polizisten wurden zwischen den Bereichen der Heim- und Gästefans positioniert, um Aufeinandertreffen zu vermeiden. Hertha-Anhänger zündeten während und nach dem Spiel Pyrotechnik und warfen Gegenstände auf Polizisten. Untersuchungen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und gefährlicher Körperverletzung wurden gegen eine unbestimmte Anzahl von Verdächtigen eingeleitet. Auch außerhalb des Stadions kam es zu Pyro-Vorfällen.
Zudem wurden offenbar Fanartikel gestohlen. Mehrere Berliner meldeten der Polizei Diebstähle im Umfeld des Stadions und am Rostocker Hauptbahnhof. Bislang wurden jedoch nur zwei Anzeigen erstattet. Angaben zu Sachschäden und möglichen Verletzungen liegen nicht vor.