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Saisonvorhersage für den Hamburger SV: Die Aufgabe ist konkretisiert - aber nicht leichter

Hamburg - Der sechste Versuch: Mit dem Eröffnungsspiel gegen FC Schalke 04 (Freitag/20.30 Uhr) startet der Hamburger SV wieder das Vorhaben zum Aufstieg. TAG24 gibt eine Prognose ab, ob es diesmal mit der Rückkehr in die Erste Liga klappt.

Die Vorbereitungsspiele

Trotz teils anspruchsvoller Gegner hat der HSV bestenfalls eine gemischte Vorbereitung hinter sich.

Zuerst strengten sie sich beim Landesliga-Club FC Verden 04 zu einem knappen 3:2-Sieg an, danach erlebten sie im Trainingslager in Österreich ein 3:3 gegen Viktoria Pilsen und eine 1:4-Niederlage gegen RB Salzburg.

Auch das Abschlussspiel bei den Glasgow Rangers konnten die Hamburger zuletzt nicht für sich entscheiden, es endete mit einer 1:2-Niederlage.

Die vermutliche Startelf

Dem HSV fehlen wichtige Spieler, insbesondere in der Abwehr. Mit Kapitän Sebastian Schonlau (28, Wade), Jonas David (23, Oberschenkel) und Miro Muheim (25, Wade) fehlen vermutlich fast alle Spieler aus der Abwehrreihe der letzten Saison.

Weitere potentielle Startspieler fallen aus, darunter Anssi Suhonen (22/Wadenbeinbruch), William Mikelbrencis (19/Hüftverletzung) und Ludovit Reis (23/Schulterverletzung). Daher ergibt sich die Startformation fast von alleine:

Heuer Fernandes - van der Brempt, Ramos, Ambrosius, Heyer - Meffert - Benes, Pherai - Jatta, Glatzel, Dompé

Hamburger SV-Kader wurde bisher mit fünf Neuzugängen gezielt aufgebessert

Die Neuzugänge

Bisher haben die Verantwortlichen fünf Neuzugänge für die anstehende Spielzeit vorgestellt.

Der Mittelfeldspieler Immanuel Pherai (22) kam für 750.000 Euro von Eintracht Braunschweig, während Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali (27) ablösefrei vom 1. FC Union Berlin zurück in seine Heimat wechselte.

Außerdem hat der HSV drei Verteidiger geholt: Guilherme Ramos (25, Arminia Bielefeld) wurde ablösefrei gewonnen, zudem wurden Dennis Hadzikadunic (24, FK Rostov) und Ignace van der Brempt (21, RB Salzburg) bis zum Ende der Saison ausgeliehen.

Die Gewinner der Vorbereitung

Auch wenn ein Abschied angedeutet wurde, könnte der zurückgekehrte Leihspieler Stephan Ambrosius (24) am Freitag in der Startelf stehen. Der Deutsch-Ghanaer ist definitiv DER Gewinner der Vorbereitung beim HSV.

"Stephan war schon immer ein sehr guter Zweikämpfer und hat sich auch mit dem Ball verbessert. Er ist ein Hamburger Junge, der sehr gerne für diesen Verein spielt. Und wenn man einmal weg war, weiß man, was man hatte", sagte der Trainer Tim Walter (47) kürzlich über den Verteidiger.

Zusätzlich zu Ambrosius ist auch der Jungspieler Nicolas Oliveira Kisilowski (19) zu nennen. Der Nachwuchsspieler überzeugte in der Vorbereitung und durfte als Belohnung kürzlich seinen ersten Profi-Vertrag unterschreiben.

Ransford-Yeboah Königsdörffer zählt zu den Verlierern der Vorbereitung

Verlierer der Vorbereitung

Neben zahlreichen Verletzten, die zwangsläufig als Verlierer der Vorbereitung gelten, muss hier auch Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) erwähnt werden.

Der Ex-Dynamo wollte trotz guter Statistiken (acht Tore) aus der Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus in der neuen Spielzeit angreifen, was ihm jedoch nicht gelang. Er wird auch gegen Schalke auf der Ersatzbank sitzen.

Die Taktik

Trainer Walter setzt weiterhin auf ein 4-3-3, bei dem die Spieler nicht nur auf ihre Positionen fixiert sind, sondern sich überwiegend flexibel auf dem Spielfeld bewegen können.

Es ist auch eine Variante mit zwei Mittelstürmern möglich. In diesem Fall könnte Andras Nemeth (20), der nach seinem Knöchelbruch wieder fit ist, an die Seite von Torjäger Robert Glatzel (29) rücken.

Qualitativ zählt der HSV zweifellos zu den drei besten Mannschaften der Liga

Die Stimmung

Rund um die Mannschaft ist die Stimmung überraschend gut! Trotz des erneut verpassten Aufstiegs stehen die Fans fest hinter den Spielern und dem Trainer.

Klar ist: Auch die Geduld der Fans ist begrenzt, sie vermissen den Erstliga-Fußball im Volksparkstadion. Sollten die erwarteten Ergebnisse ausbleiben, könnte die Stimmung sehr schnell kippen.

Die Prognose

Das Saisonziel ist klar: Für den HSV geht es im sechsten Anlauf nur um den Aufstieg - mit den Absteigern Schalke und Hertha BSC ist diese Herausforderung im Vergleich zum letzten Jahr jedoch schwieriger geworden.

Zugunsten der Hanseaten spricht, dass der Kader größtenteils beibehalten und strategisch verbessert werden konnte. Qualitativ gehören die Hamburger zweifellos zu den drei besten Teams der Liga.

Wenn die Hamburger - anders als aktuell - keine größeren Verletzungspech haben, ist die Rückkehr in die Bundesliga definitiv möglich. Letztlich wird wohl, wie in den vorherigen Jahren, der mentale Aspekt über alles entscheiden.