EM-Teilnahme von Robin Gosens ungewiss: Steht sein Einsatz bei Union Berlin auf dem Spiel?
Berlin - Unmittelbar vor der Europameisterschaft im eigenen Land muss die deutsche Nationalmannschaft auf Robin Gosens (29) verzichten, der für die Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande nicht nominiert wurde. Julian Nagelsmann (36) plant ohne den Linksverteidiger, der zuvor unter seiner Leitung gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) mit jeweils einer Torvorlage glänzen konnte. Angesichts dieser Situation stehen die Chancen von Gosens, bei der Heim-EM zu spielen, sowie sein Verbleib bei Union Berlin möglicherweise auf dem Spiel. Die Berliner könnten den teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte, der 13 Millionen Euro kostete, wieder verlieren. Spekulationen über einen möglichen schnellen Abschied werden durch die Worte von Manager Oliver Ruhnert (52) in der "Bild" befeuert: "Ein Nationalspieler macht sich Gedanken, wenn er nicht international spielt." Obwohl Gosens durch seinen Wechsel zu Union auch international auf sich aufmerksam machen wollte, liegt Union derzeit nicht auf Kurs für das internationale Geschäft. Trotzdem trägt Gosens nicht die Schuld am sportlichen Misserfolg; als Toptorschütze mit sechs Toren prägte er das Spiel der Köpenicker entscheidend.
Bjelica stärkt Gosens den Rücken: "Er ist ein Kämpfer"
"Robin hat eine beeindruckende Saison gespielt und führt unser Torschützenranking an. Sein Einsatz ist immer maximal", lobt Nenad Bjelica (52) den Stürmer. Trotz der Unsicherheit über seine Zukunft und fehlender Angebote liegt Gosens' Augenmerk auf der EM. Auch ohne ein klärendes Interview bei Sky oder ein Bekenntnis zum Verein träumt er von der Teilnahme an dem Turnier, auch wenn die Nichtnominierung seinen Traum vorerst in die Ferne rücken lässt. Nachdem er bereits bei der WM in Katar nicht zum Einsatz kam, steht nun die Frage im Raum, ob er auch die EM verpassen wird. "Er wird in den kommenden Spielen alles geben, um bei der EM dabei zu sein", versichert Bjelica. Doch überzeugen muss Gosens nun auf dem Platz von Union Berlin - fernab von Bundestrainer-Augen.