TSV 1860 München: Präsident Reisinger stellt sich gegen Investor Ismaik
München - Der kontrovers diskutierte Investor Hasan Ismaik (46) gab sein Debüt bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 München, was unter den Anwesenden für eine aufgeladene Atmosphäre sorgte. Vereinspräsident machte auf eine gegen den Verein gerichtete Kampagne aufmerksam. Der jordanische Geschäftsmann, umgeben von Personenschützern und mit Zigarre bewaffnet, betrachtete nach seiner verspäteten Ankunft im Zenith im nördlichen München die leidenschaftlichen Debatten aus einer der ersten Reihen zusammen mit seiner Begleitung. Ismaik hielt den Moment fest, indem er Fotos von der Warteschlange vor dem Veranstaltungsgebäude mit seinem Handy machte. Vereinspräsident Robert Reisinger (60) äußerte zuvor deutliche Kritik an Ismaik: "Der TSV 1860 München findet sich in der Drittklassigkeit wieder, eine Direktfolge der ambitionierten Pläne und des Größenwahns einiger Personen", erklärte er und zeichnete das Bild einer "orchestrierten Kampagne" der letzten Wochen, die darauf abzielte, den Verein lähmen zu wollen, was er als "menschenverachtend" bezeichnete.
TSV 1860 München: Investor Ismaik strebt nach positiver Veränderung
Ismaik unternahm zuletzt eine Werbetour und unterstützte das "Bündnis Zukunft 1860", welches den aktuellen, ihm gegenüber skeptischen Verwaltungsrat ablösen möchte. Der Verwaltungsrat sichert als kritisches Organ die Überwachung des Präsidiums. Reisinger, der sich entschieden gegen einen gefügigen Verwaltungsrat ausspricht, warnt davor, sich dem Kapital zu unterwerfen. "Es geht mir um den Erfolg des TSV 1860 in sportlicher sowie wirtschaftlicher Hinsicht", bekräftigte Ismaik und räumte dabei eigene Fehler ein, mit dem Versprechen auf Besserung. Ismaik, der bereits seit 2011 als Investor agiert, versprach dem Verein jüngst finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Millionen Euro. Vor rund 2500 Mitgliedern kritisierte Reisinger eine Kampagne, die jeglichen Fortschritt im Verein leugnet und sprach von über 8000 neuen Mitgliedern seit der Saison 2017/18 als Beweis des Gegenteils.
TSV 1860 München: Präsident Reisinger bekennt sich zur 50+1-Regel
Reisinger unterstrich die Entschlossenheit des Vereins, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen, und setzt sich nachdrücklich für die Beibehaltung der 50+1-Regel ein. Diese Regel schränkt den Einfluss von Investoren im deutschen Profifußball ein, indem sie sicherstellt, dass der Stammverein auch nach einer Ausgliederung die Stimmenmehrheit behält. Ismaik strebt indessen nach einem größeren Einfluss.