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Seine Frau sagte sein Tor voraus, doch war Bayer-Star Andrich vom Platzverweis verschont?

In Leverkusen ereignete sich während des DFB-Pokal-Viertelfinales zwischen dem ortsansässigen Verein und dem VfB Stuttgart ein bemerkenswertes Ereignis: Robert Andrich (29) gelang in der 50. Minute der zum 3:2 Endstand führende Ausgleichstreffer. Unmittelbar danach veröffentlichte seine zuhause gebliebene schwangere Frau Alicia (30), die ihre kranke Tochter Malia (2) betreute, einen WhatsApp-Chat vor dem Spiel mit ihm, in dem sie sein Tor vorhersagte. "Du triffst heute, hab's im Gefühl," tippte sie um 19.12 Uhr des Spieltags. Die Antwort von Andrich kam mit einem Lachsmiley und einem Herzen, Ausdruck der Ungläubigkeit an die eigene Vorahnung. Doch wie von seiner Frau prophezeit, traf Andrich tatsächlich mit einem spektakulären Tor.

Der Spieler selbst empfand seinen Schuss als "sehr, sehr schön" und vermutlich "unhaltbar", wie er später im Interview mit Sky erklärte. Jedoch stand Andrich nicht nur wegen des Tores im Mittelpunkt, sondern auch wegen einer umstrittenen Szene in der ersten Halbzeit. Nach einem rüden Fouleinsatz in der 18. Minute sah er Gelb und entging in der 36. Minute einer vermeintlich fälligen Gelb-Roten Karte, da Schiedsrichter Daniel Schlager nach einem weiteren Foul von Andrich keine weitere Karte zückte.

VfB Stuttgart: Trainer Sebastian Hoeneß ist verärgert über ausbleibenden Platzverweis für Robert Andrich

Sebastian Hoeneß, Trainer des VfB Stuttgart, ging mit dieser Entscheidung hart ins Gericht und zeigte sich "brutal angefressen" über das Ausscheiden und das nicht geahndete zweite Foul von Andrich. Selbst Jonathan Tah, Andrichs Kollege, der den späteren 3:2-Siegtreffer erzielte, musste ob der ausbleibenden Sanktion schmunzeln, während Andrich die Szene zu relativieren suchte. Er gab schließlich zu, dass es auf den Wiederholungen "ein bisschen eklig" aussehe, doch aus seiner Sicht müsse man im Eifer des Gefechts ein gewisses Maß an Toleranz walten lassen.

Trotz der Kontroverse freut sich Andrich enorm über sein erstes Saisontor, das seine sowohl privaten als auch sportlichen Fortschritte unterstreicht. Erlebte er doch im letzten Jahr sowohl den Bruch seines Mittelfußes als auch einen Brand in seinem Haus, während der Familie im Urlaub war. Nachdem er obdachlos geworden war, musste Andrich mit seiner Familie eine neue Unterkunft finden. Aber es gab auch erfreuliche Wendungen: Seinen Einstand in die Nationalmannschaft feierte Andrich im November und kurz zuvor verkündete das Paar die Schwangerschaft mit dem zweiten Kind, einem Sohn, der im Mai zur Welt kommen soll. Mit Bayer Leverkusen auf Meister- und Pokalkurs könnte dies für die Familie Andrich ein wahrhaft unvergesslicher Monat werden.