Ricky Bornschein: Sein Weg vom Steuerfachangestellten zum FCE-Profi
In Aue macht Ricky Bornschein, 24 Jahre alt, eine Geschichte wahr, die an die von Robin Gosens erinnert, allerdings im kleineren Rahmen. Der gebürtige Nebraer (Sachsen-Anhalt) hatte bis vor kurzer Zeit den Fußball lediglich als Freizeitbeschäftigung gesehen, ohne je eine Nachwuchsakademie betreten zu haben. Seit nunmehr einem Jahr widmet er sich voll und ganz seiner Leidenschaft für den Fußball, was ihn zum Spätstarter macht, jedoch mit bemerkenswertem Erfolg. Anders als typische Fußballprofis, die oft schon in jungen Jahren in Akademien gefördert werden, nahm Bornschein einen unkonventionellen Weg zum Profifußball. In der sechsten Liga startend, wo Profifußball noch keine Rolle spielte, arbeitete er hart an sich, während er eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolvierte. Seine beeindruckende Quote von 16 Toren in 16 Spielen für den SV Blau-Weiß Zorbau in der Oberliga Süd weckte schließlich Interesse, was ihm ein Vorspielen bei der U23 von Greuther Fürth einbrachte, wo er unmittelbar überzeugte.
Der Durchbruch durch Fokussierung auf Fußball
Seine erste Saison in der Regionalliga Bayern bei der U23 von Greuther Fürth war von beeindruckenden 33 Spielen, 17 Toren und sechs Assists gekennzeichnet, ein deutlicher Fortschritt gegenüber seiner vorherigen Leistung in der Oberliga Süd. Die vollständige Fokussierung auf den Fußball zahlte sich aus, was nicht nur zu einer Steigerung seiner Leistung führte, sondern auch das Interesse von Erzgebirge Aue weckte. Der Sportdirektor Matthias Heidrich gesteht, dass sie Bornschein bereits im Winter verpflichten wollten, jedoch verhinderte Greuther Fürth diesen Wechsel zunächst. Ein halbes Jahr später konnte Aue ihn schließlich für ihr Team gewinnen, überzeugt von seiner physischen Präsenz, die der Mannschaft zuvor im Angriff gefehlt hatte. Heidrich informierte sich zudem bei Maik Kunze, einem ehemaligen Mitspieler aus Auer Zeiten, der Bornschein in Zorbau trainierte, und dessen Charakterbeschreibung überzeugte zusätzlich für die Verpflichtung Bornscheins.