Hüne mit Bärenruhe: Einheimischer Nachwuchskeeper strebt nach Dynamo Dresdens Nummer Eins
Dresden/Belek – Stolze 1,97 Meter hoch, mit 19 Jahren, einer tiefen Stimme und im Dresdner Dialekt verwurzelt, kommt der junge Torwart Erik Herrmann aus Crostau bei Bautzen. Als lokale Nachwuchshoffnung fordert er nun Kevin Broll (28) im Tor von SGD heraus. Ihre Position hat er angenommen und kennt mittlerweile das Gefühl, bei den Profis von Dynamo zwischen den Pfosten zu stehen. Die Spielminute 88 des letzten Jahresduells in Bielefeld wurde zum unerwarteten Einsatz für Herrmann, nachdem Stefan Drljača (24) mit einer schweren Oberschenkelverletzung ausschied. Gleichwohl er innerlich nervös war: "Es war einem ja bewusst. 'Drille' lag auf dem Boden, und dann hieß es bereits, dass ich mich aufwärmen und das Trikot anziehen soll. Ich habe mich gedanklich darauf eingestellt – und als er dann beim zweiten Mal das Spiel nicht fortsetzen konnte, war klar, dass ich spielen würde," erinnert sich Herrmann. Sein tägliches Pendeln zu den Trainings als angemessene Entschädigung für die intensive Vorbereitung und die Unterstützung seiner Großeltern, die ihn früher ohne Führerschein fuhren: Das Dynamo-Blut fließt in der Familie.
Erik Herrmann hat mit Dynamo Dresden große Ziele
Herrmann, mit einem Augenzwinkern: "Ich komme ursprünglich aus der Oberlausitz und bin allmählich in Dynamo hineingewachsen. Seit meinem Wechsel 2017 zum Verein gebe ich mein Bestes." Seine Bewunderung gilt auch dem Bayern München Torhüter Manuel Neuer (37), dessen innovatives Spiel und Willenskraft nach seiner Verletzung ihn inspirieren. Herrmann teilt Neuers Gelassenheit und ist fest entschlossen, Dynamo Dresden in die höheren Ligen zu führen: "Ich würde mich freuen über einen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Auch wenn mir klar ist, dass es dann schwieriger wird, weiß ich, dass ich irgendwann spielen muss. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt." Es wäre wenig überraschend, wenn der ruhige Riese in Zukunft als Nummer Eins bei Dynamo hervortritt – wie einst Markus Schubert (25), der letzte einheimische Torhüter im Verein.