Dynamo-Kapitän Kutschke nach Niederlage fassungslos: "Kann das nicht mehr erklären"
Dresden - Nach der 0:1-Niederlage in Halle äußerten sich nur ausgewählte Akteure von Dynamo Dresden aus dem Mannschaftsrat. Die übrigen Spieler wurden geschont. Stefan Kutschke (35) gehörte zu den Sprechenden und versteckte seine Enttäuschung nicht. Ohne eine Frage abzuwarten, ließ er seinem Ärger freien Lauf - hier seine deutlichen Worte: "Wir haben uns so viel vorgenommen, und dann beginnt das Spiel, und innerhalb der ersten viertel Stunde ist alles außer Kontrolle. Ich finde dafür keine Erklärung mehr", zeigte sich Kutschke von der Teamleistung in Halle erschüttert. "Vermutlich haben wir uns in der Winterpause überschätzt. Vielleicht wurden wir zu hoch gehandelt. So gut sind wir anscheinend doch nicht. Wir haben nach dem Aue-Spiel gesagt, das passiert uns nicht wieder. Aber heute erinnerte alles wieder an Aue", empfand der Kapitän eine unangenehme Wiederholung. "Zuhause nehme ich mich zusammen, kämpfe im Duell. Wieso gelingt das nicht Woche für Woche? Das muss sich jeder einzeln fragen. Hat er alles dafür gegeben", stellte er seinen Mannschaftskollegen und sich selbst zur Aufgabe.
Dynamo Dresdens Stefan Kutschke spricht Klartext und fordert eine Reaktion
In seinen weiteren Ausführungen in der Mixed Zone wurde er noch spezifischer: "Ich habe von Anfang an betont, wer zu Dynamo kommt, muss mit einem raueren Umgangston zurechtkommen", erklärte er entschieden. "Trotz aller Bekundungen des Zusammenhalts - die Fans haben gerade nach dem Abstieg genug für uns geleistet. Irgendwann ist es an uns, die Schuld abzutragen. Nicht auf Lorbeeren ausruhen und sagen: 'Ja, das war schon gut gemacht. Die Hinrunde war erfolgreich'. Unsinn, die Leistung bleibt aus", entlud Stefan Kutschke seinen Ärger. "Wir müssen uns fragen, ob wir wirklich bei der Sache sind. Kann jeder von sich behaupten, zu Hause angekommen zu sein und im Zweikampf sein Bestes gegeben zu haben? Dieses Gefühl vermisse ich", erneuerte er seine Kritik und schloss mit den Worten: "Als Profisportler muss ich mich hinterfragen. Ich muss in den Duellen besser sein als mein Gegner und damit meinen Lebensunterhalt verdienen."
Seine klaren Aussagen machen deutlich, welche Bedeutung die kommende Woche in der Walter-Fritzsch-Akademie für die gesamte Mannschaft hat.