FSV Zwickau erstattet nach rassistischen Beleidigungen durch Lok-Fans Anzeige beim Verband
In Leipzig kam es beim Regionalliga-Derby zwischen Lok Leipzig und dem FSV Zwickau (2:0) abseits des Sportlichen zu unschönen Szenen. Vorfälle wie der Diebstahl von Fahnen und ein Platzsturm überschatteten das Spiel, doch besonders schwer wiegt der Vorwurf, dass Anhänger von Lok Leipzig einen Spieler des FSV Zwickau rassistisch beleidigten. Zunächst entfachten Zwickauer Fans die Spannungen, indem sie Lok-Zaunfahnen entwendeten, was wohl eine Antwort auf eine ähnliche Aktion der Leipziger beim Hinspiel war. Daraufhin stürmten Lok-Ultras den Platz und entwendeten ihrerseits Trainingsutensilien der Zwickauer. Obwohl die entwendeten Gegenstände zurückgegeben wurden, lösten die Aktionen allgemeines Unverständnis aus. "Die Begleiterscheinungen sind sehr ärgerlich und führen unnötige Brisanz in ein sportlich bedeutungsloses Spiel", beklagt sich FSV-Sportdirektor Robin Lenk. Besonders bestürzend erscheint, was sich zudem auf der Haupttribüne abspielte: FSV-Spieler Lloyd-Addo Kuffour wurde mehrfach aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt, begleitet von antisemitischen Rufen gegen Zwickau. "Wir stehen seit Jahren für ein klares Nein zu Rassismus und Fremdenhass im Stadion, eine Haltung, die Lok sicherlich teilt", unterstreicht FSV-Geschäftsführer André Beuchold, der betont, dass eine lückenlose Aufarbeitung der Vorfälle unerlässlich ist. Der Verein verfüge über Videobeweise und habe den Vorfall bereits dem NOFV gemeldet. Lok-Geschäftsführer Alexander Voigt reagiert entsetzt auf die Geschehnisse und beteuert das langjährige Engagement seines Vereins gegen Diskriminierung und Gewalt. "Wir hätten uns sofort an der Aufklärung beteiligt, wären wir informiert worden. Jetzt werden wir alles für die Aufklärung tun." Voigt betont das Bedauern über das späte Bekanntwerden. Erstmeldung am 19. Mai um 21.51 Uhr; letzte Aktualisierung am 20. Mai um 11.11 Uhr.