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Lok Leipzig und ihr Spannungsverhältnis mit den Erwartungen: "Wir sind eben kein fabelhaft großer Verein, bei dem jeder 10.000 verdient"

Leipzig - Vor Kurzem herrschte beim 1. FC Lokomotive Leipzig Begeisterung. Der Sieg im Sachsenpokal, der vierte Platz in der Regionalliga Nordost, sowie eine herausragende Vorbereitung erfüllten viele Fans mit Optimismus, dass die Mannschaft die dynamische Entwicklung fortsetzen und einer der heißesten Anwärter auf den Aufstieg werden könnte. Mittlerweile sieht die Situation jedoch etwas anders aus.

In den vergangenen vier Ligaspielen war leider kein Sieg möglich. Zwischen Lok-Präsident Torsten Kracht (55) und Trainer Almedin Civa (51) sorgt für Unstimmigkeiten.

Das Ergebnis: Platz 11 in der Tabelle und bereits zehn Punkte Rückstand auf den Greifswalder FC. Müssen die Blau-Gelben jetzt ihre Ambitionen zurückschrauben?

Die Botschaft war eigentlich klar. Kracht erklärte in einem "Kicker"-Interview vor der Saison, dass ein Aufstieg aus der Regionalliga notwendig sei, "um mehr Fans und Sponsoren für den 1. FC Lok zu gewinnen. Wir möchten innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre einen bedeutenden Fortschritt machen!"

In diesem Jahr wäre die Chance auf den Aufstieg groß gewesen, da es für die Nordost-Klubs keine Relegationsspiele zur 3. Liga geben wird. Angesichts der aktuellen Umstände wird es jedoch äußerst schwierig, den ersten Platz zu erobern.

Durch das Spiel gegen den BFC Dynamo (1:1) hat die Mannschaft am Samstag jedoch bewiesen, dass sie verbessert hat. Das Team lässt sicherlich nichts an Willen und Engagement fehlen. Für eine Spitzenposition reicht es jedoch augenscheinlich nicht.

Djamal Ziane von Lok Leipzig befand sich in einer "unzufriedenen" Situation

Der Stürmer Djamal Ziane (31) versuchte die hohen Erwartungen in einem bemerkenswerten Interview mit dem "MDR" ein wenig zu dämpfen.

Der 31-Jährige meint: "Ich glaube, dass wir für manche Beobachter ein anderes Bild abgeben als das, was wirklich ist. Wir sind eben kein fabelhaft großer Verein, der jedem 10.000 netto bezahlt."

Er kann jedoch nicht wirklich erklären, warum es den Sachsen zurzeit so schwierig fällt, ein Tor zu erzielen. "Ich fühle mich unglücklich und nicht zufrieden. Der Ball will einfach nicht ins Netz gehen, vielleicht ist es einfach eine Frage der Qualität", so Ziane.

Die erste Priorität für das gesamte Team ist nun, nach den turbulenten letzten Wochen etwas Stabilität in den Verein zu bringen.

Ein Sieg beim Auswärtsspiel am Freitagabend gegen den FSV Luckenwalde wäre sicherlich ein wichtiger Schritt in diese Richtung.