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St. Paulis Pokalherausforderer Atlas Delmenhorst: Ein Blick auf einen Verein mit viel Werder-Vergangenheit und einem Ex-Nationalspieler

Hamburg/Delmenhorst - Sie sind bereit, für eine Überraschung zu sorgen! Der Oberliga-Verein SV Atlas Delmenhorst tritt am Samstag (15.30 Uhr) als klarer Underdog gegen den FC St. Pauli an. Wir von TAG24 haben uns den Kontrahenten der "Kiezkicker" detailliert angesehen.

Der Club

Der Club in seiner heutigen Form existiert erst seit 2012. Gegründet wurde er in einer Kneipe und übernahm die Fußballsparte des ausgegliederten Vereins Eintracht. Um die erforderliche Gründerzahl von sieben Personen zu erreichen, wurde sogar ein Unbekannter von der Theke dazu geholt.

Aber historisch betrachtet, besteht der Club schon seit dem 13. Juli 1973, spielte jahrelang in der damals drittklassigen Regionalliga Nord und musste schließlich Insolvenz anmelden.

Nach der Neugründung ging es für Atlas rasant aufwärts. In den letzten sechs Jahren gab es fünf Aufstiege zu feiern. Bis zum letzten Sommer spielten sie für drei Jahre in der viertklassigen Regionalliga Nord, mussten aber einen Abstieg hinnehmen. Zum Start der Oberliga-Saison gab es einen 2:0-Sieg gegen Mit-Absteiger VfV Hildesheim.

Trotz einer 1:2-Niederlage gegen den VfL Osnabrück im Pokalfinale der letzten Saison dürfen die Delmenhorster in der ersten Hauptrunde antreten. Grund: Da der VfL unter die Top Vier der dritten Liga kam, qualifizierte er sich direkt für den DFB-Pokal.

Bei ihrer einzigen bisherigen DFB-Pokalteilnahme traten die Delmenhorster gegen Werder Bremen an. In der Saison 2019/20 gab es jedoch eine deutliche 1:6-Niederlage in Runde eins.

Großer Wandel für Atlas Delmenhorst nach dem Abstieg aus der Regionalliga

Die Mannschaft

Aufgrund des Abstiegs in die Oberliga gab es in Delmenhorst einen großen Umbruch. Laut Transfermarkt.de gab es 16 Neuzugänge und ebenso viele Abgänge beim SVA.

Im aktuellen Kader stehen einige Spieler mit einer Werder-Historie, meist aus ihrer Jugendzeit.

Die meiste Erfahrung bringt Rechtsverteidiger Philipp Eggersglüß (28) mit, der 61 Drittliga-Spiele für die Zweite Mannschaft der Bremer absolvierte.

Mustafa Azadzoy (31) sorgt hingegen für internationale Erfahrung. Der gebürtige Afghane spielte lange Zeit in Thailand und kann 25 Länderspiele für sein Heimatland vorweisen (drei Tore), das letzte von letztem Sommer.

Emotionale Rückkehr für Atlas-Trainer Dominik Schmidt

Der Coach

Seit Mitte Mai ist Dominik Schmidt (36) der Verantwortliche an der Seitenlinie des Oberligisten. Er beendete im Februar seine aktive Karriere und übernahm zunächst die Rolle des Co-, später die des Interimstrainers.

Für den 36-Jährigen steht im Spiel gegen St. Pauli ein besonderes Wiedersehen an. Er und der Neuzugang Hauke Wahl (29) bildeten bei Holstein Kiel zwei Jahre lang die Innenverteidigung.

Wahl hat bereits betont, dass er eine Niederlage vermeiden möchte: "Daran müsste ich sonst jahrelang denken."

Die bisherigen Begegnungen

In den frühen 1980er Jahren trafen beide Teams in der Oberliga Nord sechsmal aufeinander. St. Pauli feierte fünf Siege, Delmenhorst konnte einmal als Sieger den Platz verlassen.