zurück

Torjubel bei St. Pauli: Treuschütze Philipp Treu - "Plötzlich war der Ball im Netz"

Hamburg - Er hätte keinen perfekteren Moment wählen können! Mit seinem ersten Profi-Tor überhaupt sicherte Philipp Treu (22) ders FC St. Pauli am Samstag Nachmittag den 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC. Erstaunlich ist, dass er erst neun Minuten vor dem legendären Treffer aufs Spielfeld kam.

Es war beinahe die letzte Spielsituation. Marcel Hartel (27) machte sich bereit für einen Eckstoß und spielte den Ball ins Zentrum. Marcel Franke (30), Verteidiger des KSC, versuchte den Ball zu klären, köpfte jedoch direkt zu Treu. Der Rechtsverteidiger, der erst neun Minuten zuvor aufs Feld kam, riskierte alles und schoss das Leder vehement ins rechte Eck des Tores.

"Es war wie in einem Traum", gestand der erfolgreiche Torschütze nach dem Spiel. "Plötzlich war der Ball im Netz und alle stürmten auf mich zu. Ein wundervolles Gefühl!"

Im 72. Profispiel, davon 62 für die U23 des SC Freiburg in der 3. Liga, war es sein erster Treffer. "Ein solches Tor zu erzielen ist natürlich großartig, ich bin glücklich."

Treu musste bis zu seiner Einwechslung zusehen, wie hart seine Teamkollegen gegen die starken Badener kämpften. "Es war ein schwieriges Spiel in der ersten Halbzeit", erläuterte der 22-Jährige. "Wir kamen sehr gut aus der Pause zurück. Das Tor von Joao wirkte wie ein Aufwecker."

Während der Spielzeit schüren Mitspieler Treus Ehrgeiz

Als die Kiezkicker den KSC tief in ihre eigene Hälfte drängten, wurde Treu eingewechselt. "Mein Ziel, als ich ins Spiel kam, war es, dem Team zu helfen", erklärte der Joker. "Hauke Wahl hat mich ermutigt, nach vorne zu drängen und alles zu geben. Das beeinflusste mich positiv und ich wollte direkt der Mannschaft helfen."

Und das tat er schließlich auch mit seinem siegbringenden Treffer. Denn kurz darauf war das Spiel vorbei. "Alle, die eingewechselt wurden, leisteten gute Arbeit und durch die Breite des Kaders konnten wir den Erfolg erzielen. Ich möchte immer mein Bestes geben und natürlich freut es mich, dass ich mit solch einem Tor dem Team helfen konnte."

Sein Trainer sieht es ähnlich. "Wir sind auf gute Leistungen von den Einwechslern angewiesen", erklärte Fabian Hürzeler (30) und lobte seinen Torschützen. "Philipp hat sich belohnt, er hatte viele gute Aktionen davor. Er arbeitet äußerst diszipliniert, ist enorm ehrgeizig und immer voll bei der Sache."

Sein Pech: Mit Manolis Saliakas (25) hat er einen der besten Rechtsverteidiger der Liga vor sich. Bisher durfte er nur einmal in dieser Saison von Anfang an spielen, neunmal wurde er eingewechselt. Vielleicht bekommt er im Spiel gegen den FC Schalke 04 am Dienstag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal eine Chance, seine Fähigkeiten über 90 Minuten zur Schau zu stellen.