"Fan-Täuschung: Trainer-Ikone Neururer attackiert Schalker 'Laien'!"
Gelsenkirchen – Peter Neururer (68), das erfahrene Trainer-Fossil, hat in einem Sportgespräch mit seiner Kritik am strauchelnden FC Schalke 04, seinem früheren Arbeitgeber, kein Blatt vor den Mund genommen. Die Knappen, die sich nach dem Absturz aus der ersten Liga eigentlich den sofortigen Wiederaufstieg auf die Fahnen geschrieben hatten, torkeln mit nur 20 Punkten aus 17 Spielen der zweiten Bundesliga und einem enttäuschenden 14. Platz in der Tabelle dem Abgrund entgegen. Neururer sieht in den hochgesteckten Erwartungen eine List und arglistige Täuschung der treuen Fanbasis. "Die Zielsetzung Wiederaufstieg war von Beginn an ein Betrug an den Fans. Es war offensichtlich, dass dieser Kader nicht für den Aufstieg ausreicht", so Neururer laut der Neuen Ruhr Zeitung bei einem Fußballtalk im Weseler Bürgerschützenhaus. Der Abgang in die dritte Liga sei nicht nur ein Desaster für den Spielerkader, es bedrohe vielmehr die Existenz des Vereins, warnt er. "Sollte Schalke absteigen, wird es den Verein in dieser Form nicht mehr geben, weil die Lizenz für die dritte Liga fehlen wird", sagt der langgediente Bundesliga-Trainer.
Schalke unter "fußballerischen Dilettanten"?
Die Führung in Gelsenkirchen wird von Neururer ebenfalls scharf angegriffen. Trotz engagierter Kräfte, die den Klub offenbar retten wollen, hält er die Akteure an der Spitze für inkompetent. "Momentan wird der Verein von Fußball-Dilettanten geleitet, die keine Ahnung vom Fach haben", poltert Neururer. In seiner eigenen Amtszeit als Schalker Coach von April 1989 bis November 1990 hatte Neururer bereits Kritik an der Führungsebene geübt. Nach der Kündigung von Trainer Thomas Reis (50) kommentierte er in einem Sport1-Interview: "Dass es jetzt dazu kam, übertrifft jede Dummheit." Besondere Kritik richtet er an Peter Knäbel (57), den einstigen Sportvorstand, der nun als Berater fungiert: "Knäbel präsentiert sich öffentlich sehr schlecht, das ist unwürdig für Schalke." Unter der Leitung des neuen Trainers Karel Geraerts (42) hat S04 am Ende der Hinrunde immerhin zwei Siege und ein Unentschieden erlangt, dennoch ist der Relegationsplatz 16 nur drei Punkte entfernt.