Demütigende Partie gegen Heidenheim: Borussia Dortmund verspielt Vorsprung zu Hause
Dortmund - Das Spiel war geprägt von technischen Problemen beim Videobeweis und endete enttäuschend für Borussia Dortmund trotz einer beeindruckenden Premiere von Niclas Füllkrug.
Der BVB konnte die Führung über den ambitionierten Neuling, 1. FC Heidenheim, nicht halten und mussten sich am Freitagabend mit einem überraschenden 2:2 (2:0) Unentschieden zufrieden geben. Ein holpriger Start in die Saison.
In der Schlussphase gab es turbulente Situationen. Ein ursprünglich gegen Dortmund ausgesprochener Foulelfmeter beim Stand von 2:1 wurde vom Schiedsrichter Tobias Reichel erst zurückgenommen, nur um ihn nach einer Überprüfung am Bildschirm wieder zu vergeben.
Tim Kleindienst konnte in der 83. Minute mit diesem Tor den ersten Bundesliga-Punkt für Heidenheim sichern.
Niclas Füllkrug, der deutsche Nationalspieler, der erst am Donnerstag überraschend von Werder Bremen nach Dortmund wechselte, wurde begeistert empfangen, saß aber bis zur 78. Minute nur auf der Bank: Der Stammplatz im Dortmunder Sturm gehört derzeit noch Sebastien Haller. Doch das kann sich schnell ändern.
Am Freitag agierte der Franzose unglücklich und führte zum ausgleichenden Elfmeter.
BVB gewann die erste Spielhälfte deutlich
Heidenheim versuchte vergeblich, am eigenen Strafraum eine Verteidigung aufzustellen. Julian Brandt (27) durchbrach diese Abwehr bereits in der siebten Minute. Mit Emre Cans 2:0 (15. Minute, Handelfmeter), begann eine scheinbar einseitige Auseinandersetzung gegen den kämpferischen, aber unterlegen wirkenden Gegner.
Aber der FCH gab nicht auf, erzielte Tore durch Eren Dinkci (21, 61.) und kämpfte intensiv weiter: mit Erfolg.
Der BVB hatte seine Defensive zu Beginn erwartungsgemäß weit nach vorne bewegt, was Heidenheim in Bedrängnis brachte.
Brandt nutzte seine erste große Chance und schoss auf die Unterkante der Latte. Can wurde zuvor am Arm getroffen, was Schiedsrichter Reichel nicht als Foul bewertete. Doch nach einer Videoüberprüfung wurde ein Handspiel von dem ehemaligen BVB-Jugendspieler Lennard Maloney (23) geahndet.
Zunächst schien das Spiel entschieden zu sein, denn Heidenheim konnte unter Druck nur selten ein kontrolliertes Spiel aufbauen. Marcel Sabitzer (19./25.) und der starke Donyell Malen (28.), der viel hin und her wechselte und immer wieder gegen Christoph Theuerkauf lief, hätten frühzeitig weitere Tore erzielen können.
Heidenheim setzte alles auf eine Karte
Heidenheim konnte seine wenigen Offensivchancen zunächst nicht optimal nutzen. Deshalb brachte Trainer Frank Schmidt in der zweiten Halbzeit Marvin Pieringer (23) als zweiten Stürmer neben Tim Kleindienst aufs Feld, der kurz darauf eine gute Chance liegen ließ (49.).
Ein potenzieller Anschlusstreffer von Patrick Mainka (51.) wurde nach einer ausführlichen Videoüberprüfung wegen eines vermeintlichen Handspiels von Pieringer nicht anerkannt.
Trotzdem: Heidenheim demonstrierte, wie anfällig der nun weit weniger dominierende BVB auch gegen scheinbar unterlegene Gegner sein kann.
Dortmund ließ um Dinkcis Tor herum mehrere hochkarätige Chancen ungenutzt. Donyell Malen, Ramy Bensebaini und Haller fielen besonders auf.
Heidenheim blieb weiter im Spiel, ging ab der 70. Minute voll aufs Ganze - kurz darauf beging Haller das folgenreiche Foul im Strafraum.