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Von Krise zur Champions League: Union muss gegen Braga aufsteigen

Berlin - Was für ein Glück, dass der Oktober nun endlich da ist. Beim 1. FC Union Berlin möchten sie den vergangenen Monat September am liebsten schnell aus ihren Gedächtnissen streichen. Insgesamt fünf Niederlagen haben die Köpenicker in den vergangenen fünf Spielen erlitten, was unter der Regie von Urs Fischer (57) bisher noch nie vorgekommen ist.

Bisher konnte das Team mit dem Schweizer Trainer nur einen Weg nach oben aufzeichnen. Doch gerade jetzt, kurz vor dem allerersten Champions-League-Heimspiel in der Vereinsgeschichte, müssen die Köpenicker mit einer Krise umgehen.

Im voll besetzten Berliner Olympiastadion treffen sie auf Sporting Braga, den vermeintlich leichtesten Gegner ihrer Gruppe. Dieser Konkurrent ist in Köpenick keine Unbekannte.

Vor etwa einem Jahr haben sich die Portugiesen und der populäre Verein aus Köpenick bereits einmal begegnet. Bei der Europa League konnte jeweils das Heimteam mit einem 1:0 Sieg hervorgehen.

Aber Vorsicht ist geboten: Braga kennt die richtige Technik, um zu punkten. In der Liga konnten bisher keine anderen Spieler häufiger ein Tor erzielen als diejenigen des Tabellenfünften. Das trifft leider nicht auf Union zu. Trotz guten Chancen in Heidenheim (0:1) erzielte der Berliner Verein keine Tore.

Torlosigkeit bei Union Berlin

Nach der vergangenen Saison, in der sie zu den effektivsten Teams der Bundesliga gehörten, scheint ihnen in den jüngsten Spielen die Leistung abhanden gekommen zu sein.

Obwohl sie Fischers Ansatz wiederholt angewandt haben, bleibt die Lösung gleich: die Grundlagen umsetzen. "Wenn du dir so viele Chancen erkämpfst, musst du sie auch nutzen. Wir sollten vor allem unsere Identität auf den Platz bringen", erklärte Fischer auf der Pressekonferenz.

Doch das ist leichter gesagt als getan. Die ungewöhnliche Serie an Niederlagen ist auch für die Spieler etwas Neues und hinterlässt Spuren. Die Mannschaft ist verunsichert. "Es ist nur logisch, dass das Selbstvertrauen nach fünf aufeinanderfolgenden Niederlagen nicht das gleiche ist, wie wenn man erfolgreich ist", so Fischer.

Neben dem fehlenden Glauben, vorne Tore erzielen zu können, mangelt es auch in der Defensive, dem Aushängeschild der letzten erfolgreichen Jahre, an Sicherheit. Die Abgänge von Robin Knoche (31) und Rani Khedira (29) können nur schwer ersetzt werden. Leonardo Bonucci (36) spielt bisher noch keine entscheidende Rolle. Der Italiener benötigt noch etwas Zeit, wird aber gegen Braga wahrscheinlich aufgrund seiner Erfahrung in der Startelf sein. Sowohl Knoche als auch Khedira werden in der Champions League fehlen.

Trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten verfällt Fischer nicht in Panik. "Wir hatten fünf erfolgreiche Jahre. Während dieser Zeit war ich nie übermäßig euphorisch. Und in dieser Phase, in der es nicht so gut läuft, werde ich auch nicht zu Tode betrübt sein."