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FC Bayern München: Oliver Kahn verteidigt die Entlassung von Julian Nagelsmann und kritisiert Uli Hoeneß

Oliver Kahn, mit 55 Jahren, hat sich erneut gegen Vorwürfe ausgesprochen, dass die Entlassung von Julian Nagelsmann, 36, vom FC Bayern München zu früh erfolgte. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um Kritik an Uli Hoeneß, 72, und weitere Verantwortliche zu üben. Kahn betonte, dass "wir unsere Gründe für die damalige Entscheidung hatten", wie er in einem Videointerview mit der "Bild" erklärte. Der Ex-Torwart und Vorstandschef erachtet es im Nachhinein als kompliziert, derartige Entscheidungen zu beurteilen.

Vereinsikone Hoeneß hatte erst kürzlich angemerkt, dass die Ablösung, trotz bestehender Titelchancen in der Bundesliga, Champions League und im DFB-Pokal, verfrüht gewesen sei. Nachdem Nagelsmann im März 2023 vom Rekordmeister beurlaubt wurde, nahm er die Rolle des Bundestrainers an und konnte trotz des Ausscheidens im Viertelfinale der Heim-EM Zustimmung finden. Kahn wollte den Vorwurf, einen vielversprechenden Trainer entlassen zu haben, nicht akzeptieren und entgegnet provokativ auf ähnliche Entscheidungen in der Vergangenheit durch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, wie die Entlassung von Carlo Ancelotti im Herbst 2017, der später mit Real Madrid mehrfach Meister wurde und die Champions League gewann.

Oliver Kahn über ruhige Zeiten bei Bayern München

Die Entscheidungen müssten immer im zeitlichen Kontext gesehen werden, so Kahn. Während Julian Nagelsmann früher Vereinstrainer bei Bayern München war, ist er heute Bundestrainer - "ein Vergleich macht wenig Sinn", betont Kahn. Auf die Aussagen von Hoeneß, wonach der Verein eine unruhige Zeit hinter sich hat und sich nach Kahn an der Spitze erst konsolidieren musste, reagierte Kahn: Er habe beim FC Bayern nie wirklich "ruhige Zeiten" erlebt und ist unsicher, ob diese überhaupt positiv für die Leistung wären. Kahn reflektiert über seine 14 Jahre als Spieler und fast vier Jahre in Führungsposition bei Bayern: "Nicht alles lief wie erhofft, aber es ist Zeit, die Dinge ruhen zu lassen."