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Strebt Union Berlin mit Europameister Bonucci "nur" den Klassenerhalt an?

Berlin - Es scheint, dass Union Berlin und Leonardo Bonucci (36) kurz vor einer Entscheidung stehen. Derweil verkündet Urs Fischer (57) das Saisonziel der Berliner.

Nach Angaben des italienischen Transfer-Experten Nicolo Schira auf der Social-Media-Plattform "X" (vormals Twitter) haben die Berliner dem Europameister ein offizielles Angebot unterbreitet und sogar einen Termin für eine endgültige Entscheidung festgelegt.

Berichten zufolge soll sein Vertrag zunächst für eine Saison gelten und die Verantwortlichen, angeführt von Union-Manager Oliver Ruhnert (51), erwarten bereits am kommenden Montag eine verbindliche Antwort der Verteidigungsikone.

Bonucci scheint jedoch eher an einem Transfer innerhalb der Serie A interessiert zu sein und ist sowohl bei Lazio Rom als auch bei AC Florenz im Gespräch. Mit Lazio könnte er, wie mit Union, in der Champions League auftreten.

Zudem bleibt ungewiss, ob Union Berlin das Gehalt des Italieners tragen kann, der bei Juventus Turin sicherlich nicht zu wenig verdient hat. Allerdings spielt er in den Plänen von Juve-Trainer Massimiliano Allegri (36) keine Rolle mehr.

Bonucci könnte für die Berliner viel Erfahrung und Führungsstärke mitbringen und dennoch hat Fischer für die Saison in der Bundesliga wieder "nur" den Klassenerhalt als Ziel ausgerufen.

Trotz hochkarätiger Neuzugänge: Urs Fischer setzt Klassenerhalt als Saisonziel für Union Berlin

Aber ist das noch realistisch? In den letzten drei Spielzeiten konnte sich das Team stetig für den internationalen Wettbewerb qualifizieren, von der UEFA Conference League, über die Europa League, bis hin zur Königsklasse, an der Union in dieser Saison erstmals teilnehmen darf.

Es wäre übereilt, die erneute Champions-League-Qualifikation als Ziel zu setzen, aber mit diesem Kader sollte das Team den Anspruch haben, sich wieder für das europäische Geschäft zu qualifizieren, unabhängig davon, ob mit oder ohne Leonardo Bonucci.

Union Berlin konnte kürzlich mit Robin Gosens (29) und Kevin Volland (31) zwei erstklassige Spieler verpflichten und langfristig an sich binden. Sollten die zusätzlichen Einnahmen aus dem europäischen Wettbewerb ausbleiben, dürfte sich das auf die Gehaltsstruktur auswirken.

Ein ähnliches Schicksal ereilte einst Werder Bremen, die ihren Luxus-Kader ab 2010 ohne internationale Wettbewerbe nicht mehr finanzieren konnten, zunächst in das Mittelfeld der Bundesliga abrutschten und schließlich 2020/21 den Abstieg in die zweite Liga hinnehmen mussten.

Zwar kann der Kader von Union Berlin nicht ganz mit dem von Werder mithalten, jedoch greifen auch die Köpenicker auf dem Transfermarkt zunehmend höher.

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